In: Home > News > Libyen: Sanktionen verschärfen! Kein Geld für Libyens Zentralbank!
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Göttingen, 7. März 2011
Die Tuareg in Liyben haben sich dem Aufstand gegen Gaddafi angeschlossen. Foto: 10 Ninjas Steve/flickr.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat eine
massive Verschärfung der Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime
gefordert. "Der Weltsicherheitsrat und die Europäische Union
(EU) müssen ihre Finanzsanktionen drastisch ausweiten, wenn
sie das Gaddafi-Regime spürbar treffen wollen",
erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Montag in
Göttingen. "Alle Zahlungen an die Zentralbank Libyens
müssen eingefroren werden. Außerdem müssen die
Finanz-Sanktionen auf im Ausland tätige libysche Firmen und
die Libyan Investment Authority (LIA) ausgedehnt werden." Die LIA
verwaltet einen Großteil der 800 Beteiligungen des
Gaddafi-Clans im Ausland, die rund 152 Milliarden US-Dollars wert
sind.
"Öl-Konzerne, die noch immer Öl aus Libyen beziehen,
sollten für die Lieferungen nicht länger an Libyens
Zentralbank, sondern nur auf ein Sperrkonto zahlen, zu dem nach
dem Umsturz Libyens neue Führung Zugang hat", forderte
Delius. Für US-Unternehmen gilt nach Auskunft des
US-Finanzministeriums bereits eine entsprechende Regelung.
Als "moralische Bankrotterklärung" bezeichnet die GfbV die
Rechtfertigungsversuche des österreichischen OMV-Konzerns,
der für Öllieferungen aus Libyen noch immer an die
libysche Zentralbank zahlt. "Wer um die enge Verzahnung des
Gaddafi-Clans und der Libyschen Zentralbank weiß, handelt
ethisch anstößig, wenn er es in Kauf nimmt, dass
Gaddafi mit diesem Geld seinen mörderischen
Überlebenskampf finanziert", sagte Delius. "Mit der von der
OMV in ihrer Werbung viel beschworenen "Fairness, Verantwortung
und Respekt" hat dies auf jeden Fall nichts gemein."
Eine OMV-Sprecherin hatte am Wochenende bestätigt, das das
Unternehmen noch immer Öl aus Libyen bezieht und das dies
auch nicht von UN- oder EU-Sanktionen untersagt sei. Die OMV,
Österreichs bedeutendstes Wirtschaftsunternehmen, befindet
sich zu 31,5 Prozent im Eigentum der staatlichen
Österreichischen Industrieholding AG. Wegen umstrittener
Ölgeschäfte im Sudan und Iran ist das ethische
Engagement der OMV seit 2002 immer wieder kritisiert worden.
Neben der OMV zahlen heute vor allem noch indische und
chinesische Öl-Konzerne für ihre Öllieferungen an
die Libysche Zentralbank. So fließen täglich ca.
zwölf Millionen US-Dollars aus Öleinnahmen in die
Kassen der von Gaddafi kontrollierten Bank.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110301de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110228de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110224de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110223de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110222de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110221de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110217de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110213de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100506de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030620de.html
| www.gfbv.it/3dossier/me/libyen.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Tubu
| http://de.wikipedia.org/wiki/Berber
| http://de.wikipedia.org/wiki/Libyen
| www.makabylie.org