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Bozen, Göttingen, 26. Mai 2011
Ein Protest Bosnischer Flüchtlinge.
Zur Festnahme des international gesuchten Kriegsverbrechers
Ratko Mladic in Serbien am heutigen Donnerstag erklärt der
Präsident der Gesellschaft für bedrohte Völker
International, Tilman Zülch:
"Mit Ratko Mladic ist der Letzte der drei Hauptverantwortlichen
für den Völkermord an den bosnischen Muslimen
festgenommen worden. Mit seinem Namen wird für alle Zeit die
Massenerschießung von 8.372 Knaben und Männern in der
ostbosnischen Drina-Stadt Srebrenica verbunden sein. Weiter
trägt Mladic gemeinsam mit Radovan Karadzic und Slobodan
Milosevic auch die Mitschuld für die Errichtung von
Konzentrations- und Internierungslagern wie Omarska, Manjaca,
Keraterm, Trnopolje, Susica, Foca und Luka Brcko, in denen
Tausende Häftlinge ermordet wurden, sowie für die
systematischen Vergewaltigungen, die bis zu 20.000 bosnische
Frauen erleiden mussten. Dazu kommt die systematische Verhaftung
und Ermordung der Angehörigen der akademischen und
administrativen Eliten, die Vertreibung von etwa 2,2 Millionen
Bosniern und deren Zerstreuung über vier Erdteile, das
vierjährige Bombardement in sogenannten UN- Schutzzonen
(Tuzla, Gorazde, Srebrenica, Zepa, Sarajevo und Bihac), dem
allein in Sarajevo 11.000 Einwohner der Stadt zum Opfer fielen,
unter ihnen 1.500 Kinder, für die Massaker und
Massenerschießung in zahlreichen Dörfern und
Städten Nord-, West- und Ostbosniens, für die
systematische Zerstörung von weit über 1.000 Moscheen
und islamischen Heiligtümern.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker International
erinnert daran, dass die deutsche Bundesregierung Kohl/Kinkel,
aber auch politische Parteien, Kirchen und Gewerkschaften zwar
immer die Verbrechen der Vergangenheit beschworen und verurteilt
haben. Doch während des Bosnienkrieges haben sie
überwiegend oder in ihrer großen Mehrheit zum
Völkermord an den bosnischen Muslimen und den mit ihnen
aushaltenden Angehörigen anderer bosnischer
Nationalitäten geschwiegen und sich gegen jede
militärische Intervention zur Beendigung des Genozids
gewandt. Gleichzeitig haben die Regierungen Major in
Großbritannien und Mitterand in Frankreich die serbische
Aggression offen gefördert und begünstigt. Wir sind
besonders beschämt, weil bis zu 100.000 weitgehend gut
integrierte bosnische Flüchtlinge, die nicht in ihre
serbisch besetzten Heimatorte zurückkehren konnten, von den
deutschen Innenministern aus dem Lande gejagt und dann von
Kanada, USA und den Australiern aufgenommen wurden."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100709de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100615de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100610de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100330de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100319de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100301ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091223de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091023ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091008de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090914de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090721de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090714de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090709de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090511de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116ade.html
| [> IT ]
www.gfbv.it/3dossier/bosnia/indexbih.html
in www: www.icty.org | www.iccnow.org | www.ohr.int