In: Home > News > Weltklimagipfel in Durban (28. Nov. - 9. Dez.) - Ureinwohner in Afrika gefährdet
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Göttingen, 28. November 2011
Die Lage der Bürgerkriegsflüchtlings in Somalia ist weiterhin dramatisch. Foto: UNHCR / M. Sheik Nor / July 2009.
Mehr als 140 indigene Völker in Afrika leiden massiv
unter den Folgen des Klimawandels. Darauf hat die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen zum
Auftakt des Weltklimagipfels am heutigen Montag in Durban
hingewiesen. "Die katastrophalen Folgen von immer häufiger
auftretenden Dürren und Überschwemmungen werden noch
dadurch verschlimmert, dass sich Afrikas Regierungen nicht
konsequent für Nachhaltigkeit und den Schutz der
Biodiversität einsetzen", warnte die GfbV. Die
Menschenrechtsorganisation fordert nicht nur von den
Industriestaaten, sondern auch von den Regierungen Afrikas ein
Umdenken.
"Millionen Nomaden Afrikas sind durch den Klimawandel akut in
ihrer Existenz bedroht", berichtete der GfbV-Afrikareferent
Ulrich Delius. "Landraub, Rodungen der Wälder sowie
Staudammprojekte und die rücksichtslose Plünderung von
Rohstoffen verstärken noch weiter die Gefährdung der
Turkana, Tuareg, Kara, Mursi und der vielen anderen indigenen
Völker Afrikas."
Mehrfach haben sich in den Wochen vor dem Weltklimagipfel
indigene Völker in Afrika an ihre Regierungen gewandt und
mehr Respekt vor ihren Rechten gefordert, die oft sogar in der
Landesverfassung garantiert sind. "Wenn Weiderechte und
traditionelle Landrechte missachtet werden, wenn in Ostafrika die
letzten Wälder für Agrarinvestoren aus dem Ausland
gerodet werden und wenn Flüsse und Seen durch
Großprojekte massiv beeinträchtigt werden, dann ist
dies lebensbedrohlich für Millionen Ureinwohner."
Vor allem die Pastoralisten, die Nomaden, leiden nach Angaben der
GfbV unter tiefgreifenden Eingriffen in ihr Lebensumfeld und ihr
Ökosystem. Wenn in Äthiopien ohne Rücksicht auf
die Proteste der lokalen Bevölkerung immer mehr
Staudämme gebaut werden und Land an ausländische
Agrarfirmen verpachtet wird, dann gefährdet dies das
Überleben von mehreren hunderttausend Ureinwohnern in Kenia
und Äthiopien. Sie sind ohnehin schon massive Probleme durch
immer kürzere Intervalle zwischen Extremwetterlagen, die
Dürre oder Überflutungen bringen und durch den
Klimawandel verursacht werden. So litten die Pastoralisten in
weiten Teilen des Horn von Afrikas bis zum Sommer 2011 unter
einer lang anhaltenden Dürre. Viele ihrer Viehherden gingen
zugrunde. Seit Oktober 2011 setzen ihnen massive Regenfälle
und Überflutungen zu, die nicht minder schwere Folgen wie
die Dürre haben.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110401de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110301ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110114de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101101de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100301de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100212de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100105de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091207de.html
| www.gfbv.it/3dossier/siberia/klima2006-de.html
in www: www.ipcc.ch | www.wclimate.com |
www.unfccc.int/meetings/durban_nov_2011/meeting/6245.php