In: Home > News > Exodus aus Somalia hält weiter an - Bürgerkriegsopfern Schutz gewähren!
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Bozen, Göttingen, 14. Januar 2011
Die Lage der Bürgerkriegsflüchtlings in Somalia ist weiterhin dramatisch. Foto: UNHCR / M. Sheik Nor / July 2009.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am
Freitag an den Weltsicherheitsrat appelliert, bei seinen heutigen
Beratungen über Somalia der verzweifelten Lage der
Bürgerkriegsflüchtlinge besondere Aufmerksamkeit zu
widmen und sich für einen besseren Schutz dieser Menschen
einzusetzen. "Angesichts anhaltender Kämpfe vor allem im
Großraum der Hauptstadt Mogadischu hält der Exodus der
Zivilbevölkerung aus Somalia weiter an", berichtete der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius in Göttingen. "Seit Juli
2010 mussten 109.000 Menschen aus ihren Wohngebieten fliehen."
Viele suchen im benachbarten Ausland Zuflucht. Dort wird ihnen
der Schutz jedoch oft verweigert, obwohl die Genfer
Flüchtlingskonvention ihre Aufnahme vorsieht. "Angesichts
der katastrophalen Menschenrechtslage in Somalia sollte die
internationale Gemeinschaft ihre humanitäre Hilfe für
die Nachbarländer verstärken, damit somalische
Flüchtlinge nicht länger abgewiesen werden."
Am 3. Januar 2011 hat das Innenministerium des Jemen
angekündigt, mehrere hundert Somalis in ihre Heimat
abzuschieben, da sie illegal eingereist seien. Seit Juli 2010 hat
Saudi-Arabien mindestens 4.100 somalische Flüchtlinge nach
Somalia ausgeflogen. Im November 2010 verweigerte Kenia einer
Gruppe von 8.000 Bürgerkriegsflüchtlingen trotz
Intervention des Hochkommissars für Flüchtlinge der
Vereinten Nationen die Einreise. "Wenn selbst die Appelle des
UN-Hochkommissars für Flüchtlinge missachtet werden,
dann muss sich der Weltsicherheitsrat einschalten und auf die
Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention dringen."
Im Jemen wurden rund 16.000 somalische Flüchtlinge im Jahr
2010 neu registriert. Offiziell hat das Land damit 170.000
Bürgerkriegsopfer aus Somalia aufgenommen. Noch mehr Somalis
suchen im benachbarten Kenia Zuflucht. So leben in drei
Flüchtlingslagern in der Umgebung von Dadaab im Norden
Kenias rund 300.000 Somalis, obwohl diese Camps ursprünglich
nur 90.000 Menschen beherbergen sollten. Unter diesen
Flüchtlingen sind mehr als 100.000 Kinder im
schulfähigen Alter. Jede Woche treffen zurzeit bis zu 1.500
neue Flüchtlinge in den Lagern ein. Sie fliehen vor allem
vor Kämpfen im Großraum Mogadischu, bei denen im Jahr
2010 rund 2.200 Zivilisten getötet wurden.
"Der Exodus aus Somalia wird sich in den kommenden Monaten
voraussichtlich noch verstärken, da dem ostafrikanischen
Staat eine neue Hungersnot droht", sagte Delius. Die letzte
Regenzeit von Oktober bis Dezember verlief so enttäuschend,
dass große Ernteausfälle befürchtet werden. Damit
würde die ohnehin schon problematische humanitäre
Versorgung der Zivilbevölkerung noch weiter erschwert.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101101de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100301de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100212de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100105de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090821de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090807de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090417de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090416de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081118de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070209de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070919de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/061228de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/061227de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/061218de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Somalia
| http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84thiopien
| www.flickr.com/photos/unhcr/