In: Home > News > Somalia: Flüchtlingstragödie an Grenze zu Kenia. 15.000 Flüchtlinge brauchen dringend humanitäre Hilfe
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Bozen, Göttingen, 1. März 2011
Die Lage der Bürgerkriegsflüchtlings in Somalia ist weiterhin dramatisch. Foto: UNHCR / M. Sheik Nor / July 2009.
Rund 15.000 Frauen und Kinder sind seit Mittwoch vergangener
Woche vor Kämpfen in Somalia in das benachbarte Kenia
geflohen und benötigen dringend humanitäre Hilfe. Nach
Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
sind die kenianischen Behörden mit der Versorgung der
Flüchtlinge vollkommen überfordert und brauchen mehr
internationale Unterstützung. Die Menschenrechtsorganisation
appellierte an Hilfsorganisationen, das Internationale Komitee
des Roten Kreuzes und an das Flüchtlings-Hochkommissariat
der Vereinten Nationen, die Notleidenden mit Trinkwasser,
Nahrungsmitteln, Decken und Zelten zu versorgen.
"Die Lage der Flüchtlinge ist dramatisch", berichteten
Augenzeugen der GfbV. Vor allem fehlt es an Trinkwasser und
Nahrungsmitteln. Viele der Flüchtlinge leiden an
Durchfallerkrankungen, weil sie ungefiltert Wasser aus
Flüssen getrunken haben. Das Flusswasser ist zurzeit
besonders belastet, da die gewöhnlich in dieser Jahreszeit
auftretenden Regenfälle ausgeblieben und die
Wasserstände sehr niedrig sind.
Schwere Kämpfe zwischen Al Shabaab-Milizen und
regulären somalischen Soldaten haben die Fluchtwelle aus der
somalischen Grenzstadt Belet Hawo ausgelöst. Die
Auseinandersetzungen in dem Dreiländereck zwischen Somalia,
Kenia und Äthiopien brachen vor einer Woche aus und dauerten
mehrere Tage an. Eine bislang unbekannte Zahl von Zivilisten
wurde dabei getötet, hunderte Häuser zerstört und
Viehherden geraubt. Die Zivilbevölkerung floh
größtenteils in die benachbarte kenianische Stadt
Mandera, wo sie bis heute auf Hilfe wartet.
In Mandela ist die Lage inzwischen sehr gespannt, berichten
Flüchtlinge. Denn auch diese Stadt geriet zeitweise unter
Beschuss der somalischen Konfliktparteien. Rund die Hälfte
der etwa 70.000 Einwohner floh aus ihren Häusern, weil sie
einen Angriff der Al Shabaab-Miliz befürchteten. Am
Wochenende verstärkte Kenia daraufhin die Überwachung
der Grenze zu Somalia.
In Kenia sind zurzeit 353.000 Kriegsflüchtlinge aus Somalia
offiziell registriert. Alleine im Jahr 2010 suchten erneut 74.000
Somalis in dem Nachbarland Zuflucht. Mehr als 8.000 Asylsuchenden
aus Somalia verweigerte Kenia die Einreise. Angesichts des
eskalierenden Krieges in Somalia hält der Exodus aus dem
Land weiter an. Seit Januar 2011 hatten bis zu den jüngsten
Kämpfen 13.660 Somalis in Kenia um Schutz gebeten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110114de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101101de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100301de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100212de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100105de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090821de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090807de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090417de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090416de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081118de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Somalia
| www.flickr.com/photos/unhcr/