In: Home > News > Europa-China Gipfel in Peking. Alarmierende Lage in Tibet: 6 Selbstverbrennungen in den letzten 13 Tagen
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Bozen, Göttingen, 14. Februar 2012
Das Baiju-Kloster in Gyantse in der Autonomen Region Tibet. Foto: Gerhard Palnstorfer.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat an
den EU- Kommissions- Präsidenten José Manuel Barroso
appelliert, die alarmierende Lage in Tibet bei dem am Mittwoch in
Peking stattfindenden EU-China Gipfel anzusprechen. "Die
schwierige Lage der Menschenrechte sollte nicht ausgeklammert
werden, selbst wenn viele Europäer auf konkrete Hilfen
Chinas bei der Stützung des Euro hoffen", erklärte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. "Sechs Selbstverbrennungen von
Tibetern in den letzten 13 Tagen machen deutlich, wie explosiv
die Lage in Tibet ist. Chinas Politik der harten Hand schürt
den Protest der Tibeter. Europa darf dies nicht gleichgültig
sein, da mehr Proteste und Verfolgung in Tibet drohen."
Erst gestern ist die 18 Jahre alte Nonne Tenzin Choedon aus dem
Kloster Dechen Choekhorling ihren schweren Verletzungen erlegen,
die sie sich bei einer Selbstverbrennung am letzten Samstag
zugezogen hatte. Am gestrigen Montag hatte der 19 Jahre alte
Mönch Losang Gyatso aus dem Kloster Kirti öffentlich
auf einer Straße in der Stadt Ngaba versucht sich selbst zu
verbrennen. Chinesische Sicherheitskräfte löschten das
Feuer und schlugen auf den schwer verletzten jungen Mann ein,
berichteten Augenzeugen. Es war der 23. Versuch von Tibetern seit
dem Jahr 2009, aus Protest gegen die Verfolgung durch Chinas
Kommunistische Partei und Sicherheitsapparat den Freitod zu
suchen.
Seit Ende Januar 2012 haben die Selbstverbrennungen von Tibetern
ein dramatisches Ausmaß angenommen. "Sechs Versuche der
Selbstverbrennung in nur 13 Tagen machen deutlich, wie wenig die
Tibeter den Beteuerungen der chinesischen Regierung Glauben
schenken, die Religions- und Meinungsfreiheit würde
respektiert und das Leben würde sich für die Tibeter
verbessern", sagte Delius. "Die Proteste machen deutlich, dass
die Tibet-Frage noch immer ungelöst ist."
Erst letzte Woche Donnerstag hatte der Chef der Kommunistischen
Partei in Tibet, Chen Quango, zum "Kampf" gegen die "Dalai-Lama
Clique" aufgerufen und angekündigt, dass dieser Kampf
kompliziert sei und noch lange andauern werde. Chinas
Kommunistische Partei führt diesen Kampf allen Ebenen. Nicht
nur durch massive Kontrolle der Klöster und durch
systematische Einmischung in Glaubensfragen der tibetischen
Buddhisten, sondern auch durch willkürliche Verhaftungen von
Journalisten, Schriftstellern, Filmemachern und Intellektuellen.
So stammen zehn der 27 zurzeit in China aus politischen
Gründen inhaftierten Journalisten aus Tibet.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110404de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101220de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101012de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100309de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-hs.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/charta08-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-ud.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.hrichina.org