In: Home > News > Kenias Muslimen und Flüchtlingen aus Somalia drohen mehr Ausgrenzung und Diskriminierung
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Bozen, Göttingen, 24. September 2013
Somalische Flüchtlinge warten darauf, im Lager von Dadaab registriert zu werden. Foto: Oxfam International.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
fürchtet, dass der schreckliche Terroranschlag von Nairobi
schwerwiegende Folgen für die muslimische Bevölkerung
Kenias und für die Flüchtlinge aus Somalia haben wird,
die im Nachbarland Schutz gesucht haben. "Muslime drohen in Kenia
nun pauschal zu Terror-Verdächtigen abgestempelt zu werden,
obwohl sich der Oberste Rat der Muslime klar von der Gewalt
distanziert hat", sagte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Dienstag in Göttingen. "Ihre jahrelangen Bemühungen um
ein Ende von Diskriminierung und Missachtung drohen durch den
importierten Terror somalischer Extremisten zunichte gemacht zu
werden."
Die seit Jahrhunderten in Kenia ansässigen Muslime stellen
rund elf Prozent der 40 Millionen Einwohner des ostafrikanischen
Landes. Gerade haben die Muslime begonnen, sich politisch zu
emanzipieren und als eigenständige Gruppe Forderungen an
kenianische Behörden und Politiker zu formulieren. So wollen
sie nicht länger als Bürger zweiter Klasse behandelt
werden und verlangen gleichen Zugang zu Arbeit und
gesellschaftlicher Anerkennung. Nachdrücklich hat der
Verband der muslimischen Organisationen in Kenia aber auch eine
Lockerung des Antiterror-Gesetzes gefordert, um pauschale
Diskriminierungen von Muslimen im Antiterror-Kampf zu verhindern.
"Eine Liberalisierung der Politik der Inneren Sicherheit ist
heute aber unwahrscheinlicher als je zuvor, da
Staatspräsident Uhuru Kenyatta nun angesichts der
terroristischen Bedrohung Stärke demonstrieren will", sagte
Delius.
Auch somalische Flüchtlinge müssen damit rechnen, dass
in ihren Camps die Willkür kenianischer
Sicherheitskräfte und Verhaftungen zunehmen werden. "Doch
jede Willkür gegen die Flüchtlinge schürt den
Kreislauf der Gewalt und treibt der extremistischen Al
Shabab-Miliz neue Kämpfer in die Arme", warnte Delius.
"Systematisch versucht das Terrornetzwerk seit Jahren, unter den
zehntausenden Jugendlichen in den Lagern neue Kämpfer zu
rekrutieren. Wirksam eindämmen kann man den Einfluss von Al
Shabab in den Camps nur, in dem mehr für die Aus- und
Fortbildung der jungen Flüchtlinge getan wird und ihnen
wirtschaftliche Perspektiven in Kenia oder Somalia geboten
werden."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130915de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110609de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110810de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110401de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110301ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111101de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nomad-del.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Somalia
| http://en.wikipedia.org/wiki/Dadaab