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Bozen, Göttingen, 11. August 2014
Kundgebung der GfbV für die Yeziden. Foto: GfbV.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
begrüßt die Bemühungen des UN-Sicherheitsrats,
Extremisten des Islamischen Staates (IS) im Irak finanziell zu
schwächen und vom Zustrom ausländischer Kämpfer
abzuschneiden. Jetzt sind die Regierungen der EU-Staaten - allen
voran die deutsche Bundesregierung - aufgefordert genau zu
überprüfen, ob materielle und finanzielle
Unterstützung für die syrische Opposition in die
Hände der Radikalislamisten wie IS oder Nusra-Front gelangt.
Da die islamistische Gruppierung Nusra-Front eng mit anderen so
genannten "moderaten Islamisten" in Syrien kooperiert, ist es
durchaus möglich, dass diese Extremisten an Waffen und
Gelder aus dem Ausland kommt, befürchtet die
Menschenrechtsorganisation.
"Es muss sichergestellt werden, dass Radikalislamisten keine
Hilfen aus Deutschland erhalten", forderte der
GfbV-Nahostreferent Kamal Sido am Montag in Göttingen. "Wer
ethnische und religiöse Minderheiten wie yezidische Kurden,
Christen oder Shabak im Irak und in Syrien verfolgt und mit der
Scharia das islamische Recht einführen will, darf in keinem
Fall unterstützt werden."
Radikale Islamisten verfügten auch über logistische
Strukturen in der Türkei, warnte Sido. Deshalb müsse
die Bundesregierung im Dialog mit der türkischen Regierung
dringend darauf hinweisen, dass diese Extremisten langfristig
auch für die Minderheiten in der Türkei eine
tödliche Gefahr darstellen.
"In Deutschland lebende Yeziden, aber auch christliche
Assyrer/Aramäer/Chaldäer sind in großer Sorge um
die Angehörigen ihrer Glaubensgemeinschaft im Irak und in
Syrien", sagte Sido. "Uns erreichen Augenzeugenberichte, dass
Hilfseinsätze für die von extremistischen Kämpfern
eingeschlossenen yezidischen Flüchtlinge allein deshalb
scheitern, weil nicht genug Kerosin für Hilfsflüge zur
Verfügung steht. Deutschland muss in dieser für Kurden
und alle Minderheiten bedrohlichen Situation deutlich mehr tun,
vor Ort in Irakisch-Kurdistan präsent sein und die Menschen
logistisch unterstützen."
Im Sinjar-Gebirge, im äußersten Nordwesten des Irak
ist seit acht Tagen fast die gesamte Volksgruppe der Yeziden auf
der Flucht. Mindestens 55.000 Yeziden sind dort noch immer ohne
Trinkwasser und Nahrung von IS-Kämpfern eingeschlossen.
Hunderte derjenigen, die den Extremisten nicht entkommen konnten,
sollen getötet worden sein. Viele Frauen und Mädchen
sollen entführt worden sein.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140807de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140717de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131001dehtml
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130927de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110715de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110726de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/yezid-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/war/gutman-rieff.html#r3
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Jesiden
| http://de.wikipedia.org/wiki/Autonome_Region_Kurdistan