In: Home > News > Nigeria: Mehr Entwicklung und weniger Korruption sind Schlüssel für langfristigen Erfolg gegen Boko Haram
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Göttingen, 17. Februar 2015
Eine ethnische Karte Nigerias.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat mehr
Entwicklungsanstrengungen der Staaten West- und Zentralafrikas in
den verarmten Regionen im Norden Nigerias und Kameruns gefordert,
um langfristig den Einfluss der radikal islamistischen
Boko-Haram-Sekte einzudämmen. "Auch muss die notorische
Korruption engagierter bekämpft werden, damit die für
diese lange vernachlässigten Gebiete bestimmten Hilfen auch
tatsächlich der dort lebenden Zivilbevölkerung zu gute
kommen", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Dienstag in Göttingen. "Die in den letzten Tagen
verzeichneten Landgewinne im Kampf gegen Boko Haram werden
langfristig nur zu halten sein, wenn Armut und Verelendung
wirksam eingedämmt werden."
Die Wirtschaftsgemeinschaft der Staaten Zentralafrikas (ECCAS)
hat gestern Kamerun und dem Tschad 100 Mio. US-Dollars für
den Kampf gegen Boko Haram zur Verfügung gestellt. "Wir
hoffen, dass diese großen Summen nicht nur für den
geplanten Kauf neuer Waffen und für den Einsatz der
Militärs gegen die Terrorgruppe verwendet werden, sondern
dass damit auch mehr Entwicklung gefördert wird in den
umkämpften Grenzgebieten Kameruns zu Nigeria", erklärte
Delius. "Denn ohne mehr Zukunftsperspektiven für die
verarmte Bevölkerung in dieser Region wird es langfristig
nicht mehr Sicherheit geben." Zumindest kündigte die ECCAS
an, mit diesen Mitteln auch die humanitäre Versorgung der
aus den Kampfgebieten geflohenen Zivilbevölkerung zu
verbessern.
Die Außenminister der ECCAS-Staaten (Kamerun, Tschad,
Gabun, Kongo, Angola, Äquatorialguinea, Burundi, Dem.
Republik Kongo, Sao Tome und Principe, Zentralafrikanische
Republik) forderten eine UN-Friedenstruppe für den Kampf
gegen Boko Haram. Die Vereinten Nationen reagierten
zurückhaltend. Ein Sprecher des UN-Generalsekretärs
verwies darauf, dass ein Gesamtkonzept für die
Eindämmung Boko Harams erforderlich sei, das auch die
Ursachen der Krise berücksichtigen müsse.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/141201de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140926de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140912de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140716de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140304de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140213de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nigeria-de.html
in www: de.wikipedia.org/wiki/Nigerdelta
| http://de.wikipedia.org/wiki/Nigeria
| de.wikipedia.org/wiki/Biafra-Krieg