In: Home > News > Nigeria: Boko Haram brennt zehn Kirchen im Norden Nigerias nieder
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Bozen, Göttingen, 26. September 2014
Eine ethnische Karte Nigerias.
Trotz jüngster Erfolgsmeldungen der nigerianischen Armee
hält der Terror radikaler Islamisten gegen die
Zivilbevölkerung im Nordosten Nigerias weiter an, berichtete
die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag
in Göttingen. So töteten Boko-Haram-Kämpfer bei
Überfällen auf zwei Dörfer am Mittwoch und
Donnerstag im Bundesstaat Borno einen Pastor, einen Lehrer und 18
weitere Dorfbewohner. Außerdem brannten die Islamisten zehn
Kirchen nieder und zerstörten eine Mädchenschule sowie
eine Krankenstation im Dorf Shaffa.
"Für Christen gibt es im Norden Nigerias noch immer keine
Entwarnung, selbst wenn Armee und Politiker sich bemühen,
die Zivilbevölkerung zu beruhigen und eine baldige
Zerschlagung Boko Harams in Aussicht stellen", kritisierte der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. "Doch viele Menschen sind
misstrauisch, da die täglichen Erfolgsmeldungen der
Streitkräfte nicht von unabhängiger Seite
überprüfbar sind und die Armee die Bevölkerung
schon zu häufig belogen hat."
Am Mittwochabend hatten die Kämpfer das Dorf Shaffa
angegriffen. Bei dem Überfall töteten sie den Pastor
der Pfingstler-Gemeinde der "Living Faith Church", Eliud Gwamna
Mshelizza. Die in Nigeria ansässige "Living Faith Church"
ist nach eigenen Angaben weltweit in 34 Staaten vertreten. Auch
ein Lehrer des örtlichen Mädchengymnasiums sowie
zahlreiche Gläubige wurden getötet.
Am Donnerstagmorgen griffen die Boko-Haram-Kämpfer auch das
Nachbardorf Shindiffu an und zerstörten viele Kirchen. Als
sie auch das Dorf Turaku attackieren wollten, wurden sie von
Soldaten gestellt. Die meisten islamistischen Kämpfer wurden
erschossen.
Zu Beginn dieser Woche hatte die Armee behauptet, ein
Doppelgänger des gefürchteten Boko-Haram-Führers
Mohamed Shekau sei von Soldaten getötet worden. Shekau
selbst sei bereits seit zwei Jahren tot, wurde erklärt. Das
Militär hat den Tod des Sektenführers schon mehrfach
verkündet. Die Öffentlichkeit hat auch auf die
jüngste Verlautbarung mit großer Zurückhaltung
reagiert, da sie den Erfolgsmeldungen der Armee nicht traut und
der Terror Boko Harams stetig zunimmt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140912de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140716de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140304de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140213de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131213de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131106de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130930de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130920de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130802de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nigeria-de.html
in www: de.wikipedia.org/wiki/Nigerdelta
| http://de.wikipedia.org/wiki/Nigeria
| de.wikipedia.org/wiki/Biafra-Krieg