In: Home > News > Mali: Mindestens 19 unbewaffnete Tuareg-Nomaden ermordet
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Bozen, Göttingen, 26. September 2018
Bengalische Ärzte der UN-Mission MINUSMA (Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali) garantieren einer Fischergemeinschaft in Bamakor kostenlose ärztliche Hilfe. Foto: UN Photo/Marco Dormino via Flickr CC BY-NC-ND 2.0.
Nach der Ermordung von mindestens 19 unbewaffneten
Tuareg-Nomaden im Norden Malis hat die Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV) eine unabhängige Untersuchung
der Übergriffe und einen besseren Schutz der
Zivilbevölkerung gefordert. "Der Norden Malis kommt nicht
zur Ruhe. Radikale Islamisten und Banditen schüren Gewalt
und Spannungen in der Region. Weder die UN-Friedenstruppe
Minusma, noch der französische Antiterror-Einsatz Barkhane
oder Malis Armee sind dazu in der Lage, den Schutz der
Zivilbevölkerung zu gewährleisten", erklärte der
GfbV-Direktor Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. Der
neu gewählte Staatspräsident Malis Ibrahim Boubacar
Keita hatte noch am letzten Samstag angekündigt, der
Herstellung der Sicherheit im Land oberste Priorität
für seine nun beginnende neue Amtsperiode zu geben.
Mindestens 17 Nomaden wurden am Dienstag bei einem Überfall
unbekannter bewaffneter Motorradfahrer auf zwei Tuareg-Camps
getötet. Die Lager lagen 45 Kilometer westlich der Stadt
Menaka im Nordosten des Landes. Die Angreifer erschossen die 17
Zivilisten der Tuareg-Gruppe der Ibogholitane, die sie in den
Camps antrafen. Unter den Getöteten waren auch viele
Jugendliche.
Am letzten Samstag waren in der Stadt Kidal zwei führende
Clan-Chefs der Tuareg von radikalen Islamisten auf offener
Straße erschossen worden. Saida Ould Cheik Cheick und
Mohamed Ag Eljamet wurden von schwer bewaffneten Motorradfahrern
umringt und getötet.
Die GfbV warnte, die Morde würden den Kreislauf der Gewalt
im Norden Malis weiter schüren. Dringend müssten die
Verantwortlichen ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden.
"Die eskalierende Gewalt im Norden Malis zeigt, wie wichtig es
ist, dass Malis Regierung endlich das Friedensabkommen mit den
Tuareg umsetzt, um die Beachtung von Recht und Gesetz im Norden
Malis wirksam durchzusetzen. Islamisten und Banditen dürfen
nicht länger von rechtsfreien Räumen profitieren",
erklärte Delius. Malis Regierung wirft die
Menschenrechtsorganisation vor, das im Jahr 2015 vereinbarte
Friedensabkommen mit Tuareg-Gruppen nur schleppend umzusetzen und
damit die Unsicherheit im Norden des Landes zu schüren.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180810de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170119de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140725de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140211de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140110de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/tuareg.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html#r13
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nomad-del.html
in www: https://de.wikipedia.org/wiki/Mali