In: Home > News > Mali: Tuareg-Rebellen und Regierung verständigen sich auf Roadmap für Friedensverhandlungen
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Bozen, Göttingen, 25. Juli 2014
Flüchtlinge aus Mali, im Flüchtlingslager von Goudebou in Burkina Faso. Foto: EC/ECHO/Anouk Delafortrie.
Mit Erleichterung hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) auf die Unterzeichnung einer Roadmap für
Friedensverhandlungen zwischen Tuareg-Rebellen und der Regierung
Malis gestern Abend in Algier reagiert. " Die Einigung auf einen
Fahrplan für Friedensverhandlungen zwischen den
Konfliktparteien in Nord-Mali ist ein erstes ermutigendes
Zeichen. Doch der Weg zu einem dauerhaften Frieden ist noch sehr
steinig", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Freitag in Göttingen. "Die Spekulationen über den
Absturz des Fluges AH 5017 von Air Algérie machten gestern
erneut deutlich, wie tief die Gräben des Misstrauens
zwischen der Regierung Malis und den Tuareg sind."
So wurde der Absturzort der Verkehrsmaschine von Malis Regierung
vorschnell fälschlicherweise in der von Tuareg
kontrollierten Region Kidal nahe der Grenze zu Algerien
lokalisiert. Journalisten spekulierten daraufhin bereits
über einen möglichen Abschuss des Flugzeugs durch
Rebellen. Diese Hypothese wird jedoch immer unrealistischer,
nachdem aufgrund von Informationen der Behörden Burkina
Fasos die Absturzstelle in der Nacht zum Freitag rund 500
Kilometer südlich nahe der Grenze zu Burkina Faso ausgemacht
wurde. Die Piloten hatten kurz vor dem Absturz schlechtes Wetter
gemeldet, so dass viel auf ein Unglück hindeutet. Angesichts
der vollkommen zerstörten Maschine wird vermutet, dass
niemand der 116 Insassen überlebt hat.
"Der gegen Tuareg geäußerte Verdacht vergiftet erneut
das Verhältnis zwischen der Regierung und Bevölkerung
Malis und den Tuareg", erklärte Delius. "Es ist schwer
vorstellbar, wie sich die Verhandlungspartner angesichts des
herrschenden Misstrauens in den kommenden drei Monaten auf eine
dauerhafte politische Lösung des seit 50 Jahren immer wieder
eskalierenden Tuareg-Konflikts verständigen wollen."
Der Donnerstagabend unter algerischer Vermittlung vereinbarte
Minimalkompromiss für Friedensverhandlungen sieht vor, dass
es vom 17. August an in Algier zwischen der Regierung Malis und
sechs Rebellenbewegungen von Tuareg und Arabern Gespräche
über einen Friedensschluss geben soll, der noch im Herbst
2014 unterzeichnet werden soll. Erschwert werden die
Verhandlungen dadurch, dass die Rebellenbewegungen nicht mit
einer Stimme sprechen und die Regierung Malis schon vorab
signalisiert hat, dass sie keiner weitreichenden Autonomie
für den von Tuareg, Peuls, Arabern und anderen ethnischen
Gruppen bewohnten Norden des Landes zustimmen wird.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140211de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140110de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130910de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130514de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130513de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130409de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130123de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130118de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130115de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130114de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130111de.html
| | www.gfbv.it/3dossier/africa/tuareg.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html#r13
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nomad-del.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Mali
| http://de.wikipedia.org/wiki/Tuareg