In: Home > News > Australien. Die Adani Kohlemine ist ein Sakrileg auf indigenem Land
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Bozen, Göttingen, 9. Januar 2020
Wenn die Adani Mine wie geplant in Betrieb geht, werden die Auswirkungen auf die Wangan und Jagalingou katastrophal. Foto: Joegoauk Goa via Flickr (CC BY-SA 2.0).
Die umstrittene Kohlemine des indischen Adani-Konzerns, die im
australischen Bundesstaat Queensland entstehen soll, würde
die Rechte indigener Völker verletzen. Wie die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) erklärt, lägen
Teile der dann größten Kohlemine der Welt auf Land der
Wangan und Jagalingou. Diese bekämpfen das Projekt seit
Jahrzehnten auf juristischem Wege.
"Wenn die Mine wie geplant in Betrieb geht, werden die
Auswirkungen auf die Wangan und Jagalingou katastrophal. Denn die
unmittelbare Verschmutzung durch den Betrieb der Mine belastet
nicht nur ihren Lebensraum", erklärt Yvonne Bangert,
GfbV-Referentin für indigene Völker. "Der Betreiber der
Mine rechnet damit, jährlich 12,5 Milliarden Liter Wasser
aus dem nahegelegenen Suttor River zu entnehmen. Zudem soll der
Kohleabbau auf teils heiligem Land erfolgen, dessen Pflanzen und
Tiere für diese Menschen kulturell äußerst
wichtig sind." Es sei ein Skandal, dass der Bundesstaat den
Wangan und Jagalingou ihren Native Title auf das Land entzogen
habe.
"Australien hat 2009 die UN-Deklaration über die Rechte
indigener Völker ratifiziert", erinnert Bangert. "Darin ist
klar geregelt, dass betroffene Indigene Eingriffen in ihr
angestammtes Territorium vorher ausdrücklich zustimmen
müssen." Da dies hier offensichtlich nicht gegeben sei, habe
Queensland die Deklaration verletzt.
In der Adani Mine sollen Kohlevorkommen aus dem Galilee-Becken
gefördert werden. Fossile Brennstoffe wie Kohle sind
maßgeblich für den menschengemachten Klimawandel
verantwortlich. Die riesigen Brände, die derzeit auf dem
australischen Kontinent wüten, gehen auf den Klimawandel
zurück. In dieser Situation die größte Kohlemine
der Welt zu planen, die jährlich auch noch Milliarden Liter
Wasser verbrauchen soll, war international auf heftige Kritik
gestoßen. Auch für das nahegelegene, vom Klimawandel
bereits gebeutelte Great Barrier Reef erwarten Fachleute weitere
Verschmutzung durch den Betrieb der Mine. Aufgrund des
internationalen Gegenwindes hat die Siemens AG, die das Projekt
eigentlich unterstützen wollte, ihr geplantes Engagement bis
auf weiteres ausgesetzt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180125de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080213de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2-00/29-8-dt.html
| www.gfbv.it/3dossier/austral/turismaus.html
| www.gfbv.it/3dossier/austral/austral.html
| www.gfbv.it/3dossier/austral/nordaus.html
| www.gfbv.it/3dossier/austral/burrup.html
| www.gfbv.it/3dossier/austral/aborig.html
| www.gfbv.it/3dossier/austral/abor-land.html
| www.gfbv.it/3dossier/austral/australdt.html
in www: https://de.wikipedia.org/wiki/Aborigines
| www.aiatsis.gov.au |
www.creativespirits.info