In: Home > News > Trauer um Rüdiger Nehberg: Menschenrechtsorganisation würdigt Engagement für Yanomami in Brasilien
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Bozen, Göttingen, 3. April 2020
Rüdiger Nehberg in Brasilien im Jahr 2000. Foto: GfbV.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
würdigt den Hamburger Survival-Experten Rüdiger Nehberg
als großartigen Vorkämpfer für die Rechte der
indigenen Yanomami in Brasilien. Er starb gestern im Alter von 84
Jahren. "Mit seinen spektakulären Menschenrechtsaktionen mit
der GfbV hat er die drohende Vernichtung der Yanomami zu einem
vielbeachteten Thema gemacht", erklärte der GfbV-Direktor
Ulrich Delius am Freitag in Göttingen. Der frühere
Konditormeister habe mit seinem außergewöhnlichen
Engagement dafür gesorgt, dass in Norddeutschland keine
andere indigene Gruppe Südamerikas so bekannt wurde wie die
Yanomami. Aber auch in Brasilen habe er viel bewegt. So trug er
wesentlich dazu bei, dass das Gebiet der Yanomami unter Schutz
gestellt und seine Grenzen markiert wurden.
Allein dreimal überquerte er wagemutig den Atlantik - im
Tretboot, mit dem Floß und auf einem Baumstamm - um auf die
dramatische Lage der Yanomami aufmerksam zu machen. Im Jahr 1983
lief er mit einer von Günter Grass, Willy Brandt und anderen
Persönlichkeiten unterzeichneten GfbV-Bittschrift über
die Alpen zum Papst, um ihn zu bitten, sich für die von
Goldsuchern bedrängten Indigenen einzusetzen. Vier Jahre
später, 1987, fuhr er mit einem selbstgebauten Tretboot
über den Atlantik, um vor einer Vernichtung der Yanomami zu
warnen. Als Amerika 1992 seine "Entdeckung" durch Christoph
Columbus feierte, steuerte Nehberg mit seiner Mitstreiterin
Christina Haverkamp mit einem Bambusfloß mit einer
GfbV-Botschaft über den Südatlantik nach Brasilien.
Denn 500 Jahre Amerika bedeuteten auch 500 Jahre Völkermord
an indigenen Völkern. Im Jahr 2000 fuhr er auf einer 18
Meter langen Tanne nach Brasilien und appellierte an die
Regierung des Landes, mehr für den Schutz Amazoniens und
seiner indigenen Völker zu tun.
"Nehberg hat mit seinen spektakulären Aktionen neue
Maßstäbe in der Menschenrechtsarbeit gesetzt. Denn ihm
gelang es, auf unkonventionelle Weise viel Aufmerksamkeit
für den Kampf indigener Völker für ihre Rechte zu
erzielen", so Delius. Mit Filmen, Büchern und zahllosen
Vorträgen, auf denen er über seine Reisen zu den
Yanomami berichtete, habe er entscheidend dazu beigetragen, den
Überlebenskampf indigener Völker einer breiteren
Öffentlichkeit in Deutschland bekannt zu machen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2020/200327de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2019/190814de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2019/190527de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2019/190424de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2019/190215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2019/190110de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2018/181011de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/brasil-tras-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/water2017-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global-sozial.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/palmoel.html
in www: https://de.wikipedia.org/wiki/Indigene_Völker