In: Home > News > Finnische Sami wehren sich gegen Erzabbau: GfbV Appell: Bergbau-Konzession verweigern
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Bozen, Göttingen, 3. September 2020
Schwedische Sámi und ihre Rentiere in Norwegen - Kälbermarkierung im Dividalen, Juli 2005. Foto Liane Gruda.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat
heute einen Appell an Krista Mikkonen, die finnische Ministerin
für Umwelt und Klima gerichtet. Darin fordert die
Menschenrechtsorganisation den finnischen Staat auf, keinen
Erzabbau im Hietakero-Gebiet zuzulassen. Das Territorium liegt in
Enonteö im Wildnisgebiet Tarvantovaara, in der Grenzregion
zu Norwegen und Schweden. Finnische Sami, die in der Region seit
Jahrhunderten traditionell von der Rentierzucht leben, hatten in
dieser Sache eine Online-Petition gestartet und dem Ministerium
gestern 37.200 Unterschriften übergeben.
"Gerade die Rentierzucht ist für die Sami mehr als
Landwirtschaft", erklärt Yvonne Bangert, GfbV-Referentin
für indigene Völker. "Sie ist eng mit der Sami-Kultur
verwoben und spielt in ihrer Gesellschaft eine wichtige Rolle.
Rentierzucht und Erzabbau können aber nicht nebeneinander
existieren." Auch andere wirtschaftlich und kulturell wichtige
Aktivitäten wie Fischerei, Beerenernte, das Sammeln von
Handwerksmaterial und Nutzpflanzen, die Jagd und der
Naturtourismus würden unter dem Bergbau leiden.
Das niederländischen Explorationsunternehmen Akkerman
Finland OY hatte bei Probebohrungen Kupfer-, Nickel- und
Kobaltvorkommen entdeckt. Die Ausbeutung dieser Rohstoffe
verspricht Arbeitsplätze. "Sie wird aber auch
Arbeitsplätze kosten, zum Beispiel in der Tierzucht und im
Tourismus", erinnert Bangert. "Dazu kommen die erwartbare
Umweltzerstörung und die Beeinträchtigung der
traditionellen Lebensweise der Sami - die durch den Klimawandel
bereits in Gefahr ist."
Bangert hofft, dass die Regierung in Helsinki ein offenes Ohr
für die Bedenken der indigenen Bevölkerung hat. "Noch
ist es nicht zu spät, die Konzession für die Ausbeutung
der Rohstoffe zu verweigern", sagt sie. "Die Schutzvorkehrungen
für die Rechte der Sami in der finnischen Verfassung sollten
eigentlich keine andere Entscheidung zulassen."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2020/200619de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091119de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090804de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081212de.html
| www.gfbv.it/3dossier/eu-min/sami-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/eu-min/sami.html
| www.gfbv.it/3dossier/eu-min/sami1.html
| www.gfbv.it/3dossier/eu-min/sami2.html
| www.gfbv.it/3dossier/siberia/sibiri-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global.html
| www.gfbv.it/3dossier/siberia/klima2006-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/siberia/artic2006-de.html
in www: https://de.wikipedia.org/wiki/Samen_(Volk)
| www.saamicouncil.net
| www.sametinget.se