In: Home > News > Türkische Aggression in Nordsyrien: Weitere Menschenrechtsverletzungen und mehr Truppen
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Bozen, Göttingen, 3. November 2021
Flüchtlingslager in der Region Shahba, Nordaleppo, Nordsyrien. Foto: Kamal Sido / GfbV 2019.
Der türkische Machthaber Erdogan versucht, von den USA
und Russland grünes Licht für neue Angriffskriege gegen
die kurdische und andere Minderheiten in Nordsyrien zu erhalten.
Nach Informationen der Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) wurden in den letzten drei Monaten mindestens 150 Personen
in von der Türkei besetzten Gebieten wie Afrin festgenommen.
38 Personen sollen in staatlich-türkischer oder
syrisch-islamistischer Haft gestorben sein. Es ist zu
befürchtet, dass diese Menschen schwer gefoltert wurden.
Ferner berichten GfbV-Quellen über 14 geschlechtsspezifische
Gewalttaten durch das türkische Militär und die
syrischen islamistischen Söldner. In weniger als einer Woche
wurden fünf kurdische Frauen in Afrin festgenommen.
"Nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin
Ende September in Sotschi kam es am vergangenen Sonntag am Rande
des G20-Gipfels in Rom zu einer Unterredung zwischen mit dem
US-Präsidenten Biden. Ob Erdogan die Erlaubnis für
seine Kriegspläne erhalten hat, bleibt ungewiss. Er
wiederholt jedoch seine Drohungen gegen Nordsyrien und lässt
immer mehr Truppen und Söldner in das Kriegsgebiet
schicken", berichtet Dr. Kamal Sido, Nahostexperte der
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) heute in
Göttingen. "Sowohl Russland als auch die NATO lassen Erdogan
gewähren. Sie sind daher mitverantwortlich für die
schlimmsten Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen der
Türkei und der syrischen Islamisten an der kurdischen,
yezidischen und christlichen Bevölkerung und anderen
Minderheiten in Syrien", erklärt Sido.
Mit finanzieller Unterstützung durch islamistische
Verbände weltweit beschleunigt die Türkei den Bau von
neuen Siedlungen für radikale Sunniten in Afrin, Sare Kaniye
(Ras al-Ain) und anderen besetzten Gebieten Nordsyriens. Auch der
Raub von Olivenernten durch das türkische Militär und
syrischen Islamisten wird fortgesetzt. Hinzu kommt die weitere
Abholzung der Olivenhaine in Afrin, um Brennholz zu gewinnen.
Auch etwa 16.785 Obstbäumen der kurdischen Bevölkerung
sowie große Flächen von Nadelwald in Afrin sollen
vernichtet worden sein. Mit den Raubeinnahmen finanziert die
Türkei ihre syrischen Söldner.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/211007de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210610de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210601de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210419de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210225de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210118de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2020/201203de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2020/201008de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2020/200512de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2020/200311de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2020/200116de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/afrin.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/rojava.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/nordsiria2017.html
in www:
www.gfbv.de/fileadmin/redaktion/Reporte_Memoranden/2016/Northern-Syria-research-trip-2016.compressed.pdf