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Hilferuf aus Tschetschenien

Wieder Menschenrechtsaktivistin von russischen Todesschwadronen erschossen!

Bozen, Göttingen, 23. Mai 2003

Gehi, Tschetschenien, 1996. Foto Zainab GashajevaDie tschetschenische Menschenrechtlerin und enge Partnerin der Gesellschaft für bedrohte Völker International (GfbV), Lipkan Basajewa, schwebt in Lebensgefahr. Diese Nachricht hat die Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation am Freitag in Göttingen aufgeschreckt. In einem Telefonat mit der GfbV-Europareferentin Sarah Reinke in der vergangenen Nacht berichtete Frau Basajewa, dass russische Todesschwadrone die Menschenrechtlerin Zura Bitiewa und drei ihrer Familienangehörigen im Dorfs Kalinowskaja am 21. Mai erschossen haben. "Wir stehen alle in einer Reihe. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie uns auch umbringen", sagte Lipkan Basajewa am Telefon. In der Nacht zum 1. Dezember 2002 war die unerschrockene Menschenrechtlerin und Bürgermeisterin von Alkan-Khala, Malika Umaschewa, ebenfalls von Todesschwadronen hinterrücks erschossen worden.

Dringend forderte die GfbV den Bundeskanzler auf, sich vor die noch lebenden tschetschenischen Menschenrechtlerinnen wie Lipkan Basajewa oder die Trägerin des Schweizer Menschenrechtspreises Zainap Gaschajewa zu stellen. "Laden Sie diese mutigen und bewundernswerten Frauen in die deutsche Botschaft ein oder schicken Sie die Mitarbeiter der Botschaft zu ihnen. Diese Frauen brauchen dringend Ihren Schutz, Herr Bundeskanzler!", schrieb der Präsident der GfbV International, Tilman Zülch, "Ihre enge Zusammenarbeit mit dem Initiator dieses Völkermordes, Wladimir Putin, hat zum furchtbaren Schicksal der beiden ermordeten Frauen beigetragen."

Zura Bitiewa hatte sich seit 1994 für den Frieden in Tschetschenien eingesetzt. Im Januar 2000 war sie festgenommen, in dem berüchtigten "Filtrationslager" Tschernokosowo" gefangen gehalten und gequält worden. Nach ihrer Freilassung und nach langer Krankheit trat sie auf Kundgebungen und Demonstrationen wieder für den Frieden ein. Den russischen Militärs war sie ein Dorn im Auge, immer wieder wurde ihr Haus durchsucht. Dann wurde ihr Sohn festgenommen. Zuletzt hatte sie sich gegen das Zwangsreferendum in Tschetschenien vom 23. März ausgesprochen.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030508de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030328de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030320ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030227de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030221de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-3/021031de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-3/021027de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-3/021025de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-3/021015de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-2/020806de.html | www.gfbv.it/3dossier/cecenia/010613cecenia.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/terror-de.html

* www: www.chechnya-mfa.info | www.memo.ru | www.redbook.ee | www.iccnow.org

Letzte Aktual.: 23.5.2003 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030523de.html | XHTML 1.0 / CSS | WEBdesign, Info: M. di Vieste
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