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Chile / Menschenrechte

Universität Siena verleiht Ehrendoktorwürde an Chilenische Präsidentin Michelle Bachelet - Einsatz für Menschenrechte fragwürdig - Mapuche: politische Gefangene in Chile

Bozen, 5. Oktober 2007

Friedlicher Mapuche-Protestmarsch in Alameda und Paseo Ahumada in Santiago, 13.5.2006 Mit Befremden nimmt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zur Kenntnis, dass die Universität Siena am 17. Oktober der Chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet die Ehrendoktorwürde überreichen wird. Auch der italienische Minister für Forschung hat bereits seine Zustimmung bekannt gegeben. Die Ehrendoktorwürde in Medizin und Chirurgie wird Michelle Bachelet, laut Universität Siena, unter anderem für ihren politischen Einsatz zum Schutz von Demokratie und Menschenrechten verliehen.

Die GfbV weist darauf hin, dass Bachelet seit ihrer Amtseinführung 2006 viele Wahlversprechungen zum Schutz der Menschenrechte nicht gehalten hat. Vor ihrer Wahl zur ersten weiblichen Präsidentin Chiles hat Bachelet damit um Stimmen geworben, selber ein Opfer der Pinochet-Diktatur gewesen zu sein. Gerade deshalb wolle sie sich nach ihrer Wahl für den Schutz der Menschenrechte einsetzen.

Die Indigenen vom Volk der Mapuche, die in Chile den größten Teil der indigenen Bevölkerung stellen, kämpfen weiterhin gegen die Unterdrückung von staatlicher Seite. Das so genanntes Anti-Terror-Gesetz (n. 18314), ein Relikt aus der Pinochet-Zeit, wird noch immer von der Regierung genutzt, um Aktivisten für dir Rechte der Indigenen zu verfolgen. Aktivisten, die mit Mitteln des zivilen Ungehorsams um ihre Landrechte kämpfen, werden mithilfe dieses Gesetzes zu Terroristen und somit zu unverhältnismäßig hohen Haftstrafen verurteilt.

Bereits mehrmals hat die GfbV auf das Schicksal der politischer Mapuche-Gefangenen hingewiesen, die seit nunmehr zehn Jahren in chilenischen Gefängnissen sitzen, weil sie an einer Landbesetzung teilgenommen haben, bei der auch ein landwirtschaftlicher Fahrzeug in Brand gesetzt worden war. Die GfbV verlangt von der chilenischen Präsidentin, konkrete Schritte in Richtung der Abschaffung des Anti-Terror-Gesetzes zu unternehmen sowie einen effektiven Einsatz zum Wohl aller indigenen Völker Chiles.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071003de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070524de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070221de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/061012de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060529de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060516de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060509de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060116de.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/mapuche07-de.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/mapu-mergen.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/mapuche-de.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/lota2003.html

* www: www.selvas.org | www.presospoliticosmapuche.org | www.fidh.org/article.php3?id_article=3289 | www.omct.org | www.mapuche-nation.org | www.universidadmapuche.org | www.mapuche.info | www.mapuexpress.net | www.nodo50.org/azkintuwe | www.hrw.org/spanish/informes/2004/chile1004/ | www.koyaktumapuche.net

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