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Übergriffe auf Christen im Irak dauern an

Bombenanschlag auf Kirche in Mossul

Bozen, Göttingen, Arbil, 16. Oktober 2008

Romeo Hakari, Beiratsmitglied der GfbV-Sektion Irak besucht Flüchtlinge Romeo Hakari, Beiratsmitglied der GfbV-Sektion Irak besucht Flüchtlinge.

Die gewalttätigen Übergriffe auf assyro-chaldäische Christen in der nordirakischen Stadt Mossul dauern noch immer an. Nach Informationen der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wurde auf die Kirche Maskanta im Süden der Stadt trotz höchster Sicherheitsstufe für christliche Institutionen am Dienstag ein Bombenanschlag verübt. Dabei wurde das Tor der Kirche zerstört. Verletzt wurde niemand. In den beiden Wochen zuvor waren mindestens zwölf Christen ermordet worden.

Bis Mittwochabend waren 2351 christliche Familien nach Angaben des christlichen Finanzministers des autonomen nordirakischen Bundesstaates Kurdistan, Sarkis Agajan, vor dem gezielten Terror gegen Angehörige ihrer Religionsgemeinschaft aus Mossul geflohen. Sie suchten in Dörfern und kleineren Städte der angrenzenden Niniveh-Ebene sowie in Irakisch- Kurdistan Schutz. In der Niniveh-Ebene stellen die Christen gemeinsam mit den muslimischen und yezidischen Kurden sowie der kleinen Volksgruppe der Schabak die Mehrheitsbevölkerung.

In Mossul wurde Medienberichten zufolge am Mittwoch der zweite Mann des Terrornetzwerkes Al Kaida, der Marrokaner Abu Kaswarah, bei einem Feuergefecht zwischen US-Truppen und Al-Kaida-Einheiten getötet. Außerdem wurden vier Mitglieder der Terrorgruppe "Islamischer Staat des Irak" von der irakischen Polizei festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, für Anschläge auf Christen in Mosul verantwortlich zu sein, gab General Khalid Abdul Sattar, der offizielle Sprecher für der irakischen Armee in Mosul, bekannt.