In: Home > News > Indien: Gegen Christen droht zu Weihnachten neue Gewalt
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Bozen, Göttingen, 15. Dezember 2008
Indien, Orissa: 'Stop Violence Against Christians Rally'.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am
Montag vor neuen Gewaltakten gegen Christen in Indien gewarnt.
Hindu-Extremisten hätten am Wochenende ihre Absicht
bekräftigt, am 25. Dezember im Bundesstaat Orissa einen
Generalstreik auszurufen, um die christlichen Weihnachtsfeiern zu
stören. Einer Delegation europäischer Botschaften aus
Neu Delhi, die zuvor besonderen Schutz für die Christen
gefordert hatte, wurde die Einreise in die Unruheregion im
Kandhamal-Distrikt verwehrt.
"Offensichtlich sind die indischen Behörden von ihren
beschwichtigenden Erklärungen zur Lage der Christen selbst
nicht überzeugt", sagte der GfbV- Asienreferent Ulrich
Delius, "denn sonst müssten sie ausländische Beobachter
nicht aussperren." Orissas Innenminister Aditya Prasad Padhi habe
den Diplomaten Großbritanniens, Italiens, Irlands,
Finnlands und der Niederlande nur gestattet, die Hauptstadt des
Bundesstaates Bhubaneswar sowie die Stadt Berhampur zu besuchen.
Er habe der Delegation versichert, es gebe seit Oktober keine
Gewalt mehr im Kandhamal-Distrikt.
"Mehr als 10.000 seit Ende August vor pogromartigen
Übergriffen von Hindu-Nationalisten geflohene Christen wagen
es aus Angst vor neuem Terror nicht, in ihre Dörfer
heimzukehren", berichtete Delius. "Wer trotzdem zurückkehrt
und sich nicht zum Hinduismus bekehren lässt, riskiert sein
Leben." So sei die 52 Jahre alte Frau Bimala Nayak am 25.
November mit Äxten zu Tode gehackt worden, als sie aus einem
Flüchtlingslager in die Nähe ihres Dorfes
zurückkehrte, um Reis zu ernten. Auch die 45 Jahre alte
Lalita Digal, die am 21. November ein Flüchtlingslager
verließ, um in ihr Dorf zurückzukehren, wurde
umgebracht.
"In Orissa gibt es für Christen keine Religions- und
Meinungsfreiheit", kritisierte Delius. So seien am 8. Dezember
der Journalist Lenin Kumar sowie seine beiden Mitarbeiter Ravi
Jena und Dhananjay Lenka verhaftet worden, weil sie in dem
80-seitigen Buch "Blutvergießen in Kandhamal im Namen der
Religion" Hindu-Extremisten für die Gewalt verantwortlich
gemacht und namentlich genannt hätten. Vergeblich haben
dutzende Journalisten, Schriftsteller und Bürgerrechtler
gegen die Festnahmen protestiert.
Seit der Ermordung eines radikalen Hindu-Führers am 23.
August 2008 sind in Orissa 53.000 Christen aus 315 Dörfern
vertrieben worden, 151 Kirchen wurden zerstört sowie 4.640
Häuser von Christen geplündert und niedergebrannt. Rund
60 Angehörige der religiösen Minderheit wurden
getötet. Mehrfach hat die Europäische Union (EU) in den
letzten Wochen ihre Besorgnis über die Situation der
Christen in Orissa ausgedrückt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081127de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081113de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081111de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081105de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080114de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020312de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/01-3/010906de.html
| www.gfbv.it/3dossier/h2o/indien.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/adivasi.html
in www: www.indianchristians.in |
www.achrweb.org | www.cryaboutit.com/deaddog/GreatThinkers/Democracy.html