In: Home > News > Sri Lanka: 280.000 tamilische Zivilisten endlich freilassen
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Berlin, 15. September 2009
Tamilische Flüchtlinge in Sri Lanka. Foto: Allen Tyler.
Mit der Errichtung eines eingezäunten symbolischen
Flüchtlingszeltes im Zentrum Berlins hat die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag gemeinsam mit
tamilischen Flüchtlingen gegen die Internierung von mehr als
280.000 unschuldigen Frauen, Kindern und Männern in Sri
Lanka protestiert. "Den unter unmenschlichen Bedingungen
festgehaltenen Zivilisten droht eine humanitäre Katastrophe,
wenn im Dezember die Monsun-Regenfälle einsetzen", warnte
der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. Schon heute seien die
Zustände in den überfüllten Internierungslagern
unerträglich. "Dringend muss sich die Europäische Union
für eine sofortige Auflösung der Lager einsetzen."
Außerdem solle die EU für internationale Helfer freien
Zugang zu den Flüchtlingen in allen Camps fordern.
Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter
Nooke, betonte in einem Grußwort an die Demonstranten: "Wir
müssen der srilankischen Regierung ganz deutlich sagen, was
wir von ihr erwarten: Und das ist neben der klaren Forderungen
nach der (auch strafrechtlichen) Aufarbeitung dessen, was am Ende
des Bürgerkriegs in diesem Sommer passiert ist, vor allem
dass die menschenunwürdige Situation in den
Flüchtlingslagern so schnell wie möglich beendet wird;
dass den Menschen eine Rückkehr in ein selbst bestimmtes
Leben in Würde umgehend ermöglicht wird."
"Sri Lanka verletzt humanitäres Völkerrecht, wenn es
sogar dem zu strikter Neutralität verpflichteten
"Internationalen Komitee des Roten Kreuzes" Zugang zu Lagern
verwehrt", kritisierte Delius. Auch andere Hilfswerke würden
in ihrer Arbeit behindert. Dabei fehle es in den Lagern an
medizinischer Betreuung, frischem Wasser und sanitären
Einrichtungen. Selbst die Vereinten Nationen, die bislang die
Versorgung der Lagerinsassen förderten, plädierten
jetzt für die sofortige Auflösung der Camps. Dafür
hätten sich kürzlich auch der Erzbischof von Colombo,
der Singhalese Malcolm Ranjith, und der katholische Bischof der
Stadt Jaffna, Thomas Sauvdraayagam, ausgeprochen.
Tamilische Flüchtlinge berichteten während der
Menschenrechtsaktion von den katastrophalen Zuständen in den
Internierungslagern. Darin würden noch immer auch
Schwerkranke festgehalten, obwohl sie schon vor Wochen beantragt
hätten, die Lager verlassen und bei Verwandten wohnen zu
dürfen.
Seit dem Ende des Bürgerkrieges im Mai 2009 werden im Norden
Sri Lankas lebende Angehörige der tamilischen Minderheit
allein aufgrund ihrer ethnischen Abstammung von den Behörden
in Internierungslagern festgehalten. Noch im Mai hatte die
Regierung Sri Lankas versprochen, die Flüchtlinge innerhalb
von sechs Monaten in ihre Heimatdörfer zurückkehren zu
lassen. "Doch nichts deutet darauf hin, dass dieses Versprechen
tatsächlich eingehalten wird", sagte Delius. Denn ihren
vielen Erklärungen zur Linderung der
Flüchtlingstragödie lasse die Regierung Sri Lankas kaum
Taten folgen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090423de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090421de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090211de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090202de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090126de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080204de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka.html
| [> EN ]
www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka-jp.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050316ade.html
in www: www.peace-srilanka.org |
www.peaceinsrilanka.org |
www.vedda.org | www.sarvodaya.org | www.priu.gov.lk | www.tamilcanadian.com |
http://en.wikipedia.org/wiki/Liberation_Tigers_of_Tamil_Eelam
| www.hrw.org/en/asia/sri-lanka