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Bozen, 8. Juli 2010
Dr.
Abbas Mohamed Chej Sbai.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat
einen dringenden Appell in Bezug zur Festnahme und den
Hungerstreik des Bürgerrechtsaktivisten Doktor Mohamed Chej
Sbai in Mhamid, im Süden Marokkos, bekommen. Herr Sbai
befindet sich seit dem 11. Juni im Gefängnis von Ouarzazate
und noch am gleichen Tag hat er einen Hungerstreik angefangen.
Seit Jahrzehnten führt Herr Sbai einen einsamen und
friedlichen Kampf gegen die Korruption und die
Schmuggelwirtschaft der lokalen Behörden und die
darauffolgende Vertreibungspolitik der Nomadenstämme (zum
Grossteil Sahrawi), die die eigentlichen Eigentümer des
Lands an der Grenze zu Algerien sind.
Seine öffentlichen Anklagen haben Herrn Sbai schon 2006
einen Gefängnisstrafe eingebracht, nachdem er in einem
Schnellprozess ohne Anwalt noch Zeigen verurteilt wurde. Auch
damals begann Mohamed Chej Sbai einen Hungerstreik. Dank dem
Druck auf die Behörden sowohl im Inland als auch aus dem
Ausland wurde Herr Sbai nach 40 Tagen Gefängnis provisorisch
freigelassen. Nach 4 Jahren ist er jetzt wieder festgenommen
worden, angeblich, um seine erste Haftstrafe abzusitzen. Wie
schon im Jahr 2006 macht sich die Bevölkerung von Mhamid
für Herrn Sbai stark und organisiert seit Tagen
Demonstrationen, in denen seine Freilassung gefordert wird. Die
Behörden haben mit einer Verstärkung der Militär-
und Polizeipräsenz reagiert, die die Bevölkerung vor
weiteren Demonstrationen abschrecken soll.
Die Befürchtung, Herr Sbai könnte Hungers sterben ist
real: aufgrund einer dramatischen Verschlechterung seines
Gesundheitszustands befindet sich der Menschrechtaktivist seit
dem 7. Juli im Krankenhaus. Doktor Mohamed Chej Sbai protestiert
mit friedlichen Mitteln gegen die Korruption der lokalen
Behörden und des Rechtssystems, das, wie in diesem Fall,
nicht etwa der Korruption nachgeht sondern jene unter Prozess
stellt, die die Korruption anzeigen. Die Gesellschaft für
bedrohte Völker fordert die sofortige Freilassung von
Mohamed Chej Sbai, denn sein friedlicher Kampf um Demokratie
kommt dem gesamten Land zu Gute.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100419de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100307de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091204de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091022de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070122ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070426de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030704ade.html
| www.gfbv.it/3dossier/sahrawi/sah-mayr.html
| www.gfbv.it/3dossier/sahrawi/sahrawi-de.html
in www: www.saharatoday.net/?p=3812
| http://de.wikipedia.org/wiki/Westsahara
| www.arso.org | www.minurso.unlb.org