In: Home > News > Ägypten: Koptischer Priester ermordet - Neue Übergriffe gegen Kopten in Ägypten
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Bozen, Göttingen, 24. Februar 2011
Massenproteste in Ägypten.
Mehrere tausend Kopten haben am Mittwochabend auf dem Tahrir
Platz gegen neue Übergriffe auf Angehörige der
religiösen Minderheit in Ägypten protestiert. Die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in
Göttingen teilte am Donnerstag mit, Demonstranten
hätten gegen die gewaltsame Zerstörung von
Schutzzäunen vor koptischen Klöstern durch die Armee
protestiert, bei der mehrere Kopten schwer verletzt wurden.
Außerdem richteten sich die Proteste gegen die Ermordung
eines koptischen Priesters in Oberägypten.
Die Leiche von Pater David Boutros wurde am Dienstag in seiner
Wohnung im Weiler Schatb nahe der Stadt Asyut in Oberägypten
aufgefunden. Boutros wurde vermutlich schon am vergangenen
Wochenende mit 22 Messerstichen in Hals, Rücken und Bauch
ermordet. Denn der Tote wurde erst gefunden, nachdem er zwei Tage
lang nicht zum Gottesdienst erschienen war. Hunderte Christen
protestierten später vor seinem Haus gegen den Mord. Die
Polizeipräsenz in dem Ort wurde daraufhin massiv
verstärkt.
"Auch nach dem Sturz des Mubarak-Regimes steht es noch immer
schlecht um den Schutz der koptischen Minderheit in
Ägypten", sagte der GfbV- Afrikareferent Ulrich Delius. Nach
dem Zusammenbruch des Mubarak- Regimes und dem Abzug bewachender
Sicherheitskräfte haben sich zwar mehrere Klöster in
abgelegenen Wadis Mitte Februar mit Schutzzäunen gegen
Übergriffe umgeben. Doch die Armee hat sie inzwischen wieder
zerstört.
Das Kloster St. Bischoi 110 Kilometer nordwestlich von Kairo im
Wadi el- Natroun hatte einen Schutzzaun errichtet, nachdem es von
fünf aus einer nahen Haftanstalt ausgebrochenen Gefangenen
am 13. Februar 2011 angegriffen worden war. Am 21. Februar drohte
die ägyptische Armee mit der gewaltsamen Zerstörung des
Zaunes, sollte er nicht innerhalb von zwei Tagen abgebaut werden.
Als die Mönche sich weigerten, riss die Armee den Zaun
gewaltsam nieder. Augenzeugen berichteten, Soldaten hätten
das Kloster und die Mönche mit Maschinenpistolen 30 Minuten
lang unter Feuer genommen. Zwei Mönche und sechs koptische
Arbeiter erlitten Schussverletzungen, drei Patres und ein
koptischer Rechtsanwalt wurden verhaftet.
Ein ähnlicher Zwischenfall ereignete sich im 92 Kilometer
nördlich von Kairo gelegenen Kloster St. Makarios im Wadi
el-Rayan. Auch hier hatten Mönche einen Schutzzaun gebaut,
nachdem bei einem Raubüberfall sechs Insassen des Klosters
zum Teil schwer verletzt worden waren. Soldaten rissen den Zaun
gewaltsam nieder, weil er illegal errichtet worden sei.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110221ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110215de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110204ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110126de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110103de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101125de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100107de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090504de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090403ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080603de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050502de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051109de.html
| www.gfbv.it/3dossier/me/kopten.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Koptische_Kirche