In: Home > News > Burma: UN-Sonderberichterstatter erwartet (21. August) - Menschenrechtslage hat sich seit Ende der Militärdiktatur verschlechtert
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Bozen, Göttingen, 19. August 2011
Flüchtlinge aus Burma auf der Krankenstation des Flüchtlingslagers in Nu Po, Thailand. Foto: UNHCR / R. Arnold, 2008.
Rund fünf Monate nach Einsetzung einer zivilen Regierung
in Burma ist die Menschenrechtslage in dem südostasiatischen
Land noch schlimmer als während der vorangegangenen
Militärdiktatur. Diese kritische Bilanz zog die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) vor dem am Sonntag
beginnenden Besuch des Sonderberichterstatters der Vereinten
Nationen zur Menschenrechtslage in Burma, Tomas Quintana, in dem
Vielvölkerstaat. "Die rund 2000 politischen Gefangenen sind
nicht freigelassen worden und in den von den ethnischen
Minderheiten bewohnten Regionen mussten mehr als 30.000
Zivilisten vor neuen Militäroffensiven der Armee fliehen",
berichtete der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius.
"Willkürliche Landenteignungen, Vergewaltigungen und
Zwangsarbeit gehören nach wie vor zum Alltag ethnischer
Minderheiten in Burma."
Vergewaltigung wird von der Armee in den
Nationalitätengebieten systematisch als Kriegswaffe
eingesetzt. Mindestens 32 Frauen und Mädchen des Volkes der
Kachin wurden zwischen dem 9. Juni und dem 26. Juli 2011 im
Kachin-Staat von Soldaten vergewaltigt. 13 Opfer wurden im
Anschluss an die Tat ermordet oder getötet, weil sie
Vergewaltigungen mit ansehen mussten. Die Täter kamen aus
fünf unterschiedlichen Bataillonen der burmesischen Armee.
In dem Dorf Dum Bung hatten drei Familien nicht vor den
anrückenden Soldaten fliehen können. Sechs Mädchen
und Frauen wurden von den Militärs gemeinschaftlich
vergewaltigt, sieben Kinder ermordet. In der Siedlung Je Sawn
wurde ein siebenjähriges Mädchen getötet. Danach
wurde seine Großmutter vergewaltigt und ermordet. Eine
Zwölfjährige wurde vor ihrer Mutter vergewaltigt. Als
sie versuchte, ihre Tochter zu schützen, wurde sie
geschlagen.
In den Bundesstaaten Kachin und Shan mussten mindestens 31.700
Dorfbewohner vor Angriffen der Armee fliehen. Im Shan-Staat
wurden zahllose Plünderungen, willkürliche
Verhaftungen, Folter und Fälle von Zwangsarbeit von der GfbV
dokumentiert. "Mehr als 50 massive Übergriffe von Soldaten
auf die Zivilbevölkerung wurden von uns allein im Shan-Staat
seit Amtsantritt der neuen Regierung Mitte April 2011
registriert", sagte Delius. "Damals hatte sie versprochen, die
Menschenrechtslage zu verbessern. Doch jetzt zeigt sich: Die neue
Führung Burmas steht nicht für den demokratischen
Wandel, wie die deutsche Bundesregierung behauptet, sondern
für eine Eskalation des Bürgerkrieges und ethnischer
Säuberungen." Nach Einschätzung der GfbV haben die
Militärs noch immer die Macht in dem Vielvölkerstaat.
In der neuen Regierung sind zahlreiche ehemalige Offiziere
vertreten. Sie löste nach einer Wahlfarce eine
Militärdiktatur ab, die zuvor mehr als 20 Jahre lang
herrschte.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110617de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110413de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110125de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101104de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101102de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101014de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100428de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100408de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100315de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100309ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090619ade.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.unhcr.it | www.irinnews.org | www.freeburma.org | www.helfenohnegrenzen.org