In: Home > News > Thailand will 142.000 Flüchtlinge nach Burma abschieben
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Göttingen, 13. April 2011
Flüchtlinge aus Burma auf der Krankenstation des Flüchtlingslagers in Nu Po, Thailand. Foto: UNHCR / R. Arnold, 2008.
Scharfe Kritik an der geplanten Abschiebung von mehr als
140.000 Burma- Flüchtlingen aus Thailand hat die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch
geäußert. "Das Schicksal politischer Flüchtlinge
in die Hände des burmesischen Staates zu legen ist
völkerrechtswidrig und menschenverachtend", erklärte
der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. "So lange in Burma
weiterhin Verbrechen gegen die Menschlichkeit und
Kriegsverbrechen begangen werden, ist die Repatriierung von
Flüchtlingen unverantwortlich. Denn jedem Abgeschobenen
droht dort akute Gefahr für Leib und Leben." Thailand
würde mit einer Abschiebung gegen grundlegende Prinzipien
des humanitären Völkerrechts und die Genfer
Flüchtlingskonvention verstoßen.
Thailand begründet die Entscheidung für eine
Abschiebung, für die noch kein konkretes Datum feststeht,
mit der Machtübernahme einer zivilen Regierung in Burma zum
1. April 2011. Dies signalisiere eine Demokratisierung des
bislang von einer Militärjunta regierten Landes.
"Burmas so genannte zivile Regierung ist ein Marionettenregime,
in dem die Militärs noch immer das Sagen haben. Nur heute
tragen sie keine Uniformen mehr", sagte Delius. "Außerdem
stehen in den an Thailand angrenzenden
Nationalitätengebieten Burmas die Zeichen auf Krieg." So hat
die burmesische Armee im Norden des Shan-Staates am 13. März
2011 eine Militäroffensive gegen Shan-Rebellen begonnen. Sie
brach damit einen Friedensvertrag, der vor 22 Jahren zwischen der
Regierung Burmas und der Shan-Freiheitsbewegung geschlossen
wurde, die mehr Autonomie fordert. Burmas Armee schickte jetzt
3.500 Soldaten in den Kampf. Sie lieferten sich seit Mitte
März mindestens 65 Kämpfe mit der Freiheitsbewegung.
"Mehrere zehntausend Zivilisten sind vor dieser jüngsten
Gewalt im Osten Burmas auf der Flucht", berichtete Delius.
Das Hochkommissariat für Flüchtlinge der Vereinten
Nationen (UNHCR) hat ebenfalls Kritik an den Abschiebeplänen
geäußert und verlangt, dass Flüchtlinge nur
freiwillig abgeschoben werden dürften. "Wie freiwillige
Rückführungen in Thailand aussehen, haben 20.000 vor
Gefechten aus Burma geflohene Angehörige des Volkes der
Karen erst im Dezember 2010 erleben müssen", bedauerte
Delius. Innerhalb weniger Stunden wurden sie mit Gewalt auf
Lastwagen gezerrt und nach Burma zurücktransportiert. Von
der geplanten Abschiebung betroffen sind Angehörige der
Nationalitäten der Karen, Karenni, Shan, Mon und Chin.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110125de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101104de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101102de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101014de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100428de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100408de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100315de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100309ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091230de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091203de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090910de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090811de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090723de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090615de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090320de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Rohingya
| www.rohingya.org |
www.karen.org | www.freeburma.org | www.freeburmacoalition.org
| www.karenni.org/about_the_karenni.php
| www.helfenohnegrenzen.org