In: Home > News > Mehr als 100 Parlamentarier aus ASEAN-Staaten fordern Ausschluss Burmas
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Bozen, Göttingen, 8. April 2010
Rohingya-Flüchtlingslager. Foto: UNHCR, S. Kritsanavarin, 11/2008.
Burma soll vom ASEAN-Gipfeltreffen in Hanoi ausgeschlossen
werden, weil das Regime freie Wahlen verweigert. Diese Forderung
haben 105 Parlamentarier aus ASEAN-Staaten kurz vor dem
offiziellen Beginn des alljährlichen Gipfels am heutigen
Donnerstag in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi erhoben. In
ihrem gemeinsamen Aufruf appellierten die Abgeordneten aus
Indonesien, Malaysia, Kambodscha, Singapur und den Philippinen
außerdem an die ASEAN-Staatschefs, auch darüber zu
beraten, das diktatorisch regierte Land ganz aus dem
Staatenverbund auszuschließen.
"Die Mitgliedschaft Burmas macht die ASEAN in
Menschenrechtsfragen unglaubwürdig", begrüßte der
Asienreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV), Ulrich Delius, die Initiative der Abgeordneten. "Eine
Diktatur, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht, hat
nichts in einem Staatenverbund zu suchen, der gemäß
der ASEAN-Charta "Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und gute
Regierungsführung" zu seinem Leitmotto erklärt."
Die von der Junta Burmas verkündeten Wahlgesetze haben unter
Parlamentariern südostasiatischer Nachbarländer
Empörung hervorgerufen. Laut dieser Gesetze müsste die
oppositionelle Liga für Demokratie (NLD) ihre seit 14 Jahren
unter Hausarrest stehende Führerin Aung San Suu Kyi aus der
Partei ausschließen, um an den voraussichtlich im Oktober
2010 stattfindenden Wahlen teilnehmen zu können. Die NLD
rief daraufhin in der vergangenen Woche zu einem Boykott der
Wahlen auf.
"Die Wahlfarce ist aber nur die Spitze eines Eisbergs von
massivsten Menschenrechtsverletzungen", sagte Delius.
"Zwangsarbeit, Vergewaltigung als Kriegswaffe, Verweigerung von
Bürgerrechten für ethnische Minderheiten,
willkürliche Verhaftungen, Folter, Massaker,
Erschießungen, Zwangsumsiedlungen, Vertreibungen, unfaire
Gerichtsverfahren - nahezu alle internationalen
Menschenrechtskonventionen werden von Burmas Staatsführung
systematisch verletzt. Diese Junta gehört nicht an den
Verhandlungstisch der ASEAN, sondern vor den Internationalen
Strafgerichtshof."
Besonders die nicht birmanischen Nationalitäten (Karen,
Shan, Rohingya, Karenni, Chin, Mon etc.) haben in dem
Vielvölkerstaat unter schweren Menschenrechtsverletzungen zu
leiden. Angehörige dieser Völker stellen auch den
größten Anteil der 700.000 Binnenflüchtlinge und
der mehr als eine Million Staatsbürger Burmas, die in
Nachbarländer geflohen sind.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100315de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100309ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091230de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091203de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090910de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090811de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090723de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090615de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081024de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080516de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080515de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080509de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Rohingya
| www.rohingya.org |
www.karen.org | www.freeburma.org | www.freeburmacoalition.org
| www.karenni.org/about_the_karenni.php
| www.helfenohnegrenzen.org