In: Home > News > Thailand will 158 Boatpeople aus Burma abschieben - ASEAN Menschenrechtskommission bleibt untätig
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Bozen, Göttingen, 25. Januar 2011
Flüchtlinge aus Burma auf der Krankenstation des Flüchtlingslagers in Nu Po, Thailand. Foto: UNHCR / R. Arnold, 2008.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die
Bundesregierung aufgefordert, bei ihrer finanziellen
Förderung der südostasiatischen Staatengemeinschaft
ASEAN mehr auf die Respektierung von Menschenrechten zu dringen.
"Die Menschenrechtskommission der ASEAN ist ihres Namens nicht
wert, wenn sie noch nicht einmal bei der Abschiebung politisch
Verfolgter interveniert", kritisierte der GfbV- Asienreferent
Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen. Thailand hat am
Montag angekündigt, 158 Angehörige des in Burma
verfolgten Volkes der muslimischen Rohingya in ihre Heimat
abzuschieben. Bislang hat die im Oktober 2009 gegründete
Kommission auf diese Pläne nicht reagiert. "Deutschland
sollte eine solche Farce nicht mitfinanzieren, wenn es ernsthaft
an der Verteidigung von Menschenrechten interessiert ist." Die
Bundesregierung hat der ASEAN am 20. Januar 2011 eine erneute
finanzielle Förderung von vier Millionen Euro für die
Jahre 2011 bis 2014 zugesichert.
Nach zwölftägiger Odyssee sind vollkommen
erschöpft am vergangenen Samstag 91 Rohingya-Boatpeople aus
Burma mit ihrem Boot in Südthailand gelandet. Während
ihrer Irrfahrt hatten sich die Flüchtlinge nur von trockenem
Reis ernährt. Am gestrigen Montag traf ein weiteres Boot mit
67 geflohenen Rohingya ein. Bis zu sechs weitere Kutter mit
Boatpeople sollen sich noch auf See befinden, berichteten die
Flüchtlinge. "Die muslimischen Rohingya fliehen vor
anhaltender schwerer Verfolgung im ASEAN-Mitgliedsstaat Burma",
berichtete Delius. "Die ASEAN darf vor dem Problem nicht
länger die Augen verschließen und muss den Verfolgten
Zuflucht gewähren."
Wiederholt hat Thailand Flüchtlinge nach Burma und Laos
abgeschoben. Die ASEAN-Menschenrechtskommission hat sich dazu
nicht kritisch geäußert, obwohl den Abgeschobenen
Auspeitschung und langjährige Gefängnisstrafen drohen.
Den im Westen Burmas im Bundesstaat Arakhan lebenden Rohingya
werden systematisch Bürgerrechte verweigert. Angehörige
der muslimischen Minderheit dürfen nicht heiraten, ihnen
werden keine Pässe ausgestellt und sie werden
regelmäßig Opfer von Vertreibungen, Zwangsarbeit und
staatlicher Diskriminierung.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101104de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101102de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101014de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100428de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100408de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100315de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100309ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091230de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091203de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090910de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090811de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090723de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090615de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090320de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Rohingya
| www.rohingya.org |
www.karen.org | www.freeburma.org | www.freeburmacoalition.org
| www.karenni.org/about_the_karenni.php
| www.helfenohnegrenzen.org