In: Home > News > Tibetisches Neujahrsfest (22. Februar) - Anhaltende Verfolgung überschattet Neujahrsfeiern
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Bozen, Göttingen, 21. Februar 2012
Das Baiju-Kloster in Gyantse in der Autonomen Region Tibet. Foto: Gerhard Palnstorfer.
Chinas Sicherheitsbehörden haben vor dem morgigen
Neujahrsfest der Tibeter nochmals massiv ihre
Sicherheitsvorkehrungen in Tibet und tibetischen
Siedlungsgebieten in China verstärkt. So wurden
größere Kontingente der Bereitschaftspolizei vor allem
in die Präfektur Ngaba (Provinz Sichuan) verlegt, in der
sich die meisten Selbstverbrennungen von Tibetern seit Herbst
2011 ereignet haben. Dies erklärte die Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag in Göttingen.
"Offensichtlich rechnen die chinesischen Behörden mit neuen
Protesten der Tibeter, die von den Sicherheitskräften im
Keim erstickt werden sollen", sagte der GfbV- Asienreferent
Ulrich Delius.
Der Premierminister der tibetischen Exilregierung, Lobsang
Sangay, hat die Tibeter dazu aufgerufen, am tibetischen
Neujahrsfest nicht zu feiern, sondern der Verfolgten und durch
Selbstverbrennungen Getöteten zu gedenken. Im Exil lebende
Tibeter werden am morgigen Losar - Neujahrsfest in aller Welt mit
Mahnwachen der Opfer von Gewalt und Verfolgung in Tibet erinnern.
Augenzeugen berichteten, dass Mitarbeiter der Kommunistischen
Partei mit Geldgeschenken in den letzten Wochen versuchten,
Tibeter dazu zu bewegen, trotzdem das Neujahrsfest zu
feiern.
"Doch vor allem im Osten Tibets und in den tibetischen
Siedlungsgebieten in Sichuan bemühen sich die chinesischen
Behörden gar nicht mehr, den Eindruck von Normalität zu
wahren", erklärte Delius. "Dort herrscht de facto
Kriegsrecht. In der Stadt Ngaba patrouillieren hunderte schwer
bewaffnete Sicherheitskräfte in den Straßen." Sowohl
die Parteichefs der Kommunistischen Partei in Tibet als auch in
Sichuan hatten in den letzten Tagen ein hartes Vorgehen gegen
tibetische Demonstranten angekündigt.
"Mit großer Sorge verfolgen wir, dass sich Chinas
Behörden immer aktiver in die inneren Angelegenheiten des
tibetischen Buddhismus einmischen und so weiteren Protest
provozieren", sagte Delius. "Die Festsetzung von rund 800
buddhistischen Gläubigen, die im Januar 2012 von einer
Pilgerreise aus Indien und Nepal zurückkamen, markiert einen
Tiefpunkt in der Tibet-Politik der Kommunistischen Partei. Es ist
alarmierend, dass die Repräsentanten der chinesischen
Führung sich heute gar nicht mehr die Mühe machen, den
Anschein zu erwecken, grundlegende Menschenrechte der Tibeter zu
beachten."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120214de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110404de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101220de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101012de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100309de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-hs.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/charta08-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-ud.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.hrichina.org