In: Home > News > Burma: Augenzeugen berichten über anhaltende Gewalt gegen muslimische Minderheit
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Bozen, Göttingen, 21. Januar 2014
In Burma leben noch 120.000 Rohingya in Flüchtlingslagern. Foto: CC-by-nc-nd Mathias Eick EU/ECHO January 2013.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat eine
unabhängige Untersuchung von neuen mutmaßlichen
Menschenrechtsverletzungen an Angehörigen der muslimischen
Rohingya-Minderheit in Burma gefordert. Augenzeugen hatten der
Menschenrechtsorganisation zuvor berichtet, bis zu 60 Rohingya
seien bei einem Angriff burmesischer Sicherheitskräfte und
extremistischer Buddhisten auf das Dorf Du Chee Yar Tan im
Distrikt Maungdaw im Arakan-Staat am 14. Januar 2014 getötet
worden. Ein Großteil der 4.000 Einwohner des Dorfes seien
geflohen. Burmas Behörden leugnen, dass es zu einem neuen
Übergriff auf die Minderheit gekommen sei, verweigern aber
internationalen Beobachtern sowie Rohingya den Zugang zu dem
Dorf.
"Wenn Burmas Behörden nicht weiterer Gewalt Vorschub leisten
wollen, dann sollten sie Menschenrechtlern, ausländischen
Diplomaten und Rechercheuren der Vereinten Nationen freien Zugang
zu der Konfliktregion garantieren", sagte der GfbV-Asienreferent
Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen und forderte zudem
ein Verbot der nationalistischen buddhistischen "969-Bewegung".
Diese Bewegung wird wegen ihrer Hasstiraden gegen Muslime
für den erneuten Gewaltausbruch verantwortlich gemacht. Im
Distrikt Maungdaw hatten die Spannungen zwischen buddhistischen
Rakhine und muslimischen Rohingya massiv zugenommen, seit im
Dezember 2013 Mönche der extremistischen buddhistischen
969-Bewegung über Lautsprecher in den Dörfern dazu
aufriefen, Rohingya auszugrenzen und aus den Siedlungen zu
vertreiben.
"Die 969-Bewegung schürt mit ihrer Hasspropaganda gegen
Muslime gezielt Gewalt", kritisierte Delius. "Die vor allem von
buddhistischen Mönchen getragene Organisation zieht eine
Spur der Verwüstung durch das Land. Wo ihre Hassprediger
auftreten, gibt es innerhalb der nächsten Wochen
Übergriffe auf Muslime. Wenn Burmas Regierung es mit dem
Schutz der muslimischen Minderheit ernst meint, dann muss sie 969
verbieten."
Unter Führung des Mönches Wirathu mobilisiert 969 gegen
einen stärkeren Einfluss von Muslimen in Politik und
Gesellschaft Burmas. "Mit großer Sorge verfolgen wir die
jüngste Kampagne von 969 für einen Gesetzentwurf, der
buddhistischen Frauen verbieten soll, ohne Zustimmung der lokalen
Behörden Nicht-Buddhisten zu heiraten", berichtete Delius.
Trotz der Hasspropaganda bezeichnet Staatspräsident Thein
Sein die in der Bevölkerung populäre 969-Bewegung als
"ein Zeichen des Friedens".
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130529de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130220de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130127de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130118ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130107de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.irinnews.org | www.helfenohnegrenzen.org