In: Home > News > Burma: Zahl der Boatpeople aus Burma 2012 um 60 Prozent gestiegen - erneut 80 Rohingya-Flüchtlinge festgesetzt
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Bozen, Göttingen, 7. Januar 2013
Rohingyasiedlung. Foto: Marie T. Benner / EU Humanitarian Aid and Civil Protection.
Burma darf die Volksgruppen der Rohingya und der Kachin bei
der Demokratisierung des Landes nicht aussparen, fordert die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). "Wie sehr die
Minderheitenangehörigen unter Verfolgung und Diskriminierung
leiden, zeigen die alarmierenden Zahlen aus 2012", sagte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Montag in Göttingen. So
habe sich die Zahl der Boatpeople aus Burma nach Angaben des
UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR im Jahr 2012 um 60 Prozent
gegenüber dem Vorjahr erhöht hat. Rund 13.000 Menschen
flohen im Jahr 2012 auf dem Seeweg aus dem südostasiatischen
Land. 2011 waren es nur 8.000. Die meisten Flüchtlinge waren
Angehörige der verfolgten muslimischen Rohingya-Minderheit.
Erst am vergangenen Mittwoch wurden 80 Rohingya-Boatpeople im
Süden Burmas festgesetzt, als sie irrtümlich dort
landeten.
"Der dramatische Anstieg der Zahl der Boatpeople zeigt, dass
Burmas Rohingya wenig Vertrauen in die Demokratisierung des
Landes haben", sagte Delius. Die internationale Gemeinschaft
müsse mehr Druck auf die Regierung Burmas ausüben,
damit auch grundlegende Rechte der ethnischen und religiösen
Minderheiten endlich anerkannt und beachtet werden. Denn
Menschenrechte und Demokratie dürfe es nicht nur in den
großen Städten des Landes geben, sondern müssten
für alle Menschen gelten.
"Auch unter der Kachin-Minderheit ist die Verzweiflung
groß. Zwar redet die Regierung von Frieden, doch mehrere
zehntausend Kriegsflüchtlinge warten seit Monaten vergeblich
auf humanitäre Hilfe und eine Einstellung der Kämpfe",
berichtete Delius. "Burmas Armee ist noch nicht einmal bereit,
einen humanitären Korridor zur Versorgung der Not leidenden
Zivilbevölkerung in dem Kampfgebiet zuzulassen.
Offensichtlich missachtet Burmas Armee die Anweisungen der
Regierung." Seit Juni 2011 eskalierten die Kämpfe zwischen
der burmesischen Armee und der Kachin-Freiheitsbewegung "Kachin
Independence Army (KIA)". Mehr als 75.000 Angehörige der
Minderheit flohen vor den Auseinandersetzungen.
Nach anfänglichen Dementis hatte Burmas Regierung Ende
vergangener Woche eingeräumt, Kachin-Siedlungsgebiete
bombardiert zu haben, obwohl man sich offiziell um Frieden im
Bundesstaat Kachin bemüht. Sie rechtfertigt die Angriffe auf
Kachin-Dörfer mit ihrem Recht auf Selbstverteidigung. Erst
am gestrigen Sonntag war das Hauptquartier der KIA erneut von
Burmas Armee beschossen worden.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/121116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120926de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120816de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120813de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120803de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120724de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120712de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120208de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.freeburma.org | www.irinnews.org | www.helfenohnegrenzen.org