Bozen, 17. Juni 2005
Auf einen neu festzulegenden Termin aufgeschobener Besuch!!!
Eine Delegation aus der autonomen kurdischen Region des Irak
besucht am 8. Juli Südtirol. Geplant sind Gespräche mit
der Vertretern der Politik und der Wirtschaft. Namhafte
Persönlichkeiten des irakischen Bundesstaates Kurdistan
treffen am 8. Juli in Bozen ein. Unter ihnen sind der
Fraktionsvorsitzende der "Demokratischen Partei Kurdistans" im
kurdischen Regionalparlament, die Bürgermeister der beiden
größten kurdischen Städte Arbil (800.000
Einwohner) und Suleymania (600.000 Einwohner), sowie der
stellvertretende Gouverneur und der Beauftragte der KDP in
Kirkuk, in dieser wohl bedeutendsten Erdölstadt heute die
einflussreichste Persönlichkeit. In der Stadt Kirkuk, aus
der seiner Zeit Kurden, Assyro-Chaldäische Christen und
Turkmenen vertrieben wurden, nehmen die Rückkehrer wieder
eine einflussreiche Position ein und stellen die Mehrheit des
Stadtparlaments.
Unsere Menschenrechtsorganisation hat seit dreieinhalb
Jahrzehnten die im Irak furchtbar verfolgten Kurden
unterstützt, ist nun dabei dort eine Sektion zu gründen
und ein Büro zu eröffnen. Wir sind gut bekannt, oder
auch befreundet mit jenen kurdischen Persönlichkeiten, die
heute in der irakischen Politik, in der kurdischen
Regionalpolitik, aber auch bei kurdischen Universitäten oder
Institutionen tonangebend sind, unter ihnen der irakische
Außenminister, der Präsident des Irak, aber auch der
zukünftige Präsident des kurdischen Teilstaates (Masud
Barzani). Der kurdische Nord-Irak erlebt derzeit einen gewaltigen
wirtschaftlichen Aufschwung. Firmen aus vielen Teilen der Welt
nutzen die absolut friedliche Situation dort und die freundlichen
Bewohner als Sprungbrett für zukünftiges Engagement in
Gesamt-Irak. Verständlicherweise ist die kurdische
Delegation an Fragen des Wiederaufbaus, der Wasserversorgung,
aber auch anderen infrastrukturellen Problemen brennend
interessiert, nicht zuletzt, weil die entsprechende politische
und ökonomische Ordnung des irakischen Kurdistan jetzt
Schritt für Schritt aufgebaut wird.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker, die sich in der
Vergangenheit für die kurdischen Opfer des Genozids der
Regierung Hussein Nordirak eingesetzt hat, Flüchtlingslager
versorgt und den Wiederaufbau von 30 kurdischen Dörfern
initiiert hat, betreut diese Delegation. Die ehemals verfolgten
Sprecher der Kurden sind heute als Gouverneure,
Parlamentspräsidenten und Industrielle in Amt und
Würden. Die Herren sind für die Entwicklung dieser
Region mit fünf Millionen Einwohnern auf entscheidenden
Positionen verantwortlich. Außerdem werden von dort
zukünftig Firmen in Richtung Gesamtirak agieren.
Als Menschenrechtsorganisation ist es eigentlich nicht unsere
Aufgabe, Kontakte auch zur Wirtschaft zu vermitteln. Andererseits
sind wir davon überzeugt, dass der wirtschaftliche Aufbau
der Region Arbeitsplätze und damit Perspektiven schaffen
wird. So kann langfristig zu Sicherheit und Wohlergehen im
gesamten Irak beigetragen werden. Zweck dieser Reise wird es auch
sein, die Zusammenarbeit auf dem Menschenrechtssektor zu
verstärken, so zum Beispiel bei der Aufarbeitung des
Genozids durch das Regime Saddam, bei der Frage der Exhumierung
der vielen unschuldigen Opfer aus den Massengräbern und im
Zusammenhang mit einer Beschäftigung mit
Föderalismusmodellen.
Beigefügtes Material erläutert, dass in dieser Region
weitgehend Ruhe und Frieden herrschen, dass dieser Bundesstaat
sich in einem einmaligen ökonomischen Aufbruch befindet,
über zahlreiche Finanzmittel verfügt und sich dortige
Firmen auf die zukünftige Arbeit im Gesamtirak vorbereiten.
Weitere Informationen in www.gfbv.de/download/IrakreiseberichtDts.pdf.
Die Delegation