Bozen, Arbil, Göttingen, 16. März 2007
In einem offen Brief an den irakischen Staatspräsidenten
Jalal Talabani, den Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki und
den Präsidenten des irakischen Bundeslandes Kurdistan Masud
Barzani hat die Gesellschaft für bedrohte Völker
Sektion Kurdistan/Irak (GfbV) die gesamte irakische Führung
dazu aufgefordert, alles dafür zu tun, dass die
61-jährige Deutsche Hannelore Marianne Krause und ihr
erwachsener Sohn freigelassen werden. "Das Schicksal der beiden
entführten Deutschen liegt uns sehr am Herzen", sagte Yousif
Dzayi, GfbV-Repräsentant in Arbil am Freitag. "Wir teilen
die Sorgen der Familienmitglieder hier im Irak und im fernen
Deutschland. In Kurdistan können Menschen verschiedener
Nationalitäten und Glaubensgemeinschaften noch in Frieden
und Sicherheit leben. In anderen Teilen des Iraks aber
gehören solche Entführungen leider zum Alltag."
Die beiden deutschen Staatsbürger wurden am 06. Februar
2007 in Bagdad verschleppt. Die Täter drangen in ihre
Wohnung in einem überwiegend von Sunniten bewohnten
Stadtviertel in Bagdad ein und entführten die aus dem Umland
von Berlin stammende Frau und ihren Sohn. Den Ehemann von Frau
Krause, einen irakischen Professor, ließen sie
zurück.