In: Home > News > Bosnien-Herzegowina: Vier Kriegsverbrecher verhaftet
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Bozen, Göttingen, Sarajevo, 15. Oktober 2008
Bosnische Flüchtlinge.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert,
dass jetzt endlich alle noch unbehelligt in der serbisch
verwalteten Hälfte Bosnien-Herzegowinas lebenden
Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen werden. Zwar
begrüßte der GfbV-Generalsekretär Tilman
Zülch am Mittwoch die Verhaftung von vier mutmaßlichen
Kriegsverbrechern, die am Massaker vom Berg Vlasic 1992 beteiligt
gewesen waren. Der Menschenrechtler kritisierte jedoch, dass
vornehmlich in der Republika Srpska noch Tausende von Tätern
auf freiem Fuß und "in Amt und Würden" seien.
Laut Aussagen von Überlebenden haben sich mindestens 20
namentlich bekannte serbische Polizisten an dem Massaker
beteiligt, von denen erst neun verhaftet worden seien, berichtete
Zülch. Auch einer der Organisatoren des todbringenden
Konvois zum Berg Vlasic, der Kommandeur des serbischen
Konzentrationslagers Trnopolje, Slobodan Kuruzovic, von Beruf
Lehrer in der Stadt Prijedor, habe bis zu seinem Tod im Mai 2005
als Stellvertretender Direktor einer Grundschule und als Direktor
von Radio Prijedor sowie kurze Zeit als Rentner ein freies Leben
in der Republika Srpska führen können.
Dem Massaker vom Berg Vlasic waren am 21. August 1992 mindestens
253 Bosnier zum Opfer gefallen. Sie gehörten zu den rund
3000 Gefangenen u.a. aus den serbischen Konzentrationslagern
Omarska, Kozarac, Trnopolje und Manjaca, die mit Bussen in
Richtung "freies Territorium" gebracht wurden. Der Konvoi hielt
bei den Koricani-Felsen am Berg Vlasic über dem Ugar-Tal bei
Smetovi. Alle Männer im Alter zwischen 13 und 55 Jahren
mussten aussteigen, mit den Händen auf dem Rücken
paarweise an den Abgrund treten und sich hinknien. Dann wurden
die Gefangenen erschossen und rund 300 Meter in die Tiefe
gestoßen. Der GfbV liegen die Aussagen von zwölf
Überlebenden vor, die sich trotz ihrer Schussverletzungen
retten konnten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080910de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080908de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080829ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080828de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080722de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080611ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080429ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071108de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070226de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060311de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060310bde.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060310bde.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060224ade.html
| [> IT ]
www.gfbv.it/3dossier/bosnia/indexbih.html
in www: www.un.org/icty/ | www.iccnow.org | www.ohr.int