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Bozen, Göttingen, 3. Dezember 2009
Rohingya-Flüchtlingslager. Foto: UNHCR/J. Pagonis.
Nie zuvor haben in Burma so viele Angehörige der
Minderheiten Zwangsarbeit angezeigt wie in den vergangenen
fünf Monaten. Dies berichtete die Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag in Göttingen.
Zwischen Mai und November 2009 seien Inspektoren der
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) 71 Fälle von
Zwangsarbeit in Burma gemeldet worden. Damit seien fast 50
Prozent mehr Übergriffe registriert worden als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres.
"Positiv ist, dass immer mehr Menschen sich trauen, Zwangsarbeit
zu melden", sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. Doch noch
immer sei die Angst vor Repressalien so groß, dass
allenfalls ein Drittel der begangenen Übergriffe
tatsächlich auch angezeigt werden. "Die Zahlen machten
leider auch deutlich, dass Burma noch weit von der Abschaffung
der Zwangsarbeit entfernt ist, die von der Regierung seit der
Ratifizierung der Konvention gegen Zwangsarbeit im Jahr 1955
versprochen wird."
Der Fall des Menschenrechtlers Zaw Htay zeige, wie
gefährlich es sei, in Burma Zwangsarbeit anzuzeigen. Zaw
Htay wurde im Januar 2009 zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er
Bauern beim Formulieren von Anzeigen geholfen hatte. Der
Rechtsanwalt Pho Phyu, der den Menschenrechtler und die Bauern
verteidigt hatte, wurde im März 2009 zu vier Jahren
Gefängnis verurteilt.
Angehörige der Minderheiten würden vor allem von der
Armee für Trägerdienste zwangsrekrutiert oder zur
Mithilfe beim Bau von Straßen, Pipelines und
Staudämmen gezwungen. Aber auch in Reisfeldern und
Ölpalm-Plantagen würden oft Zwangsarbeiter eingesetzt.
"Es ist zu befürchten, dass beim nun begonnenen Bau von
neuen Erdgas- und Ölpipelines sowie bei der geplanten
Errichtung von 60 Staudämmen in Minderheiten-Gebieten auch
Zwangsarbeiter eingesetzt werden", erklärte Delius.
Allein im Shan-Staat seien 150 Armee-Bataillone stationiert, die
regelmäßig Shan als Träger missbrauchten. Rund
ein Viertel der Shan-Familien sei im Jahr 2009 zwangsumgesiedelt
worden. Angehörige des Volkes der Chin seien von Soldaten
dazu gezwungen worden, Militärlager aufzubauen und
einzuzäunen. Rohingya hätten beim Bau eines Grenzzaunes
zum Nachbarland Bangladesch mithelfen müssen, mit dem der
verfolgten Minderheit der Fluchtweg aus Burma abgeschnitten
werden soll.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090910de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090811de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090723de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090615de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090320de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081024de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080516de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080515de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080509de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Rohingya
| www.rohingya.org |
www.karen.org | www.freeburma.org | www.freeburmacoalition.org
| www.karenni.org/about_the_karenni.php
| www.helfenohnegrenzen.org