Bozen, Göttingen, 16. Mai 2008
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am
Freitag an den Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban
Ki-Moon appelliert, persönlich an der für Montag
geplanten Konferenz der Außenminister der Südost-
asiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) in Singapur teilzunehmen.
"Angesichts der Katastrophe in Burma genügt es nicht, nun
nur den für humanitäre Fragen zuständigen
stellvertretenden UN-Generalsekretär John Holmes nach Burma
zu entsenden, um vor Ort mit den Machthabern über die
humanitäre Versorgung der Not leidenden Bevölkerung zu
sprechen", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich
Delius.
Ban Ki-Moon müsse persönlich die
ASEAN-Außenminister in Singapur bitten, ihren Einfluss auf
Burmas Machthaber zu nutzen, um "Verbrechen gegen die
Menschlichkeit" zu verhindern. "Denn jede weitere Blockierung und
Verschleppung humanitärer Hilfe gefährdet in Burma
nicht nur das Überleben zehntausender Menschen, sondern ist
auch eine schwerwiegende Verletzung des humanitären
Völkerrechts und schadet somit dem internationalen Ruf der
ASEAN", erklärte Delius. Burma war im Juli 1997 trotz
Protesten internationaler Menschenrechtsorganisationen zum
Vollmitglied der ASEAN erklärt worden, obwohl auch damals
schon die Lage der Menschenrechte in Burma katastrophal gewesen
ist.
Nur gegenüber den ASEAN-Staaten habe Burmas Führung
bislang ein gewisses Entgegenkommen gezeigt und humanitäre
Hilfe dieser Staaten in begrenztem Umfang zugelassen. Daher komme
der ASEAN eine Schlüsselrolle bei einer Eindämmung der
humanitären Katastrophe in Burma zu.