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Bozen, Göttingen, 15. Juni 2009
Rohingya-Flüchtlingslager. Foto: UNHCR/J. Pagonis.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den
Staaten Südostasiens am Montag vorgeworfen, politischen
Flüchtlingen aus Burma trotz dramatischer Verfolgung jeden
Schutz zu verweigern. Besonders betroffen seien zurzeit
Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya, die
Woche für Woche zu Hunderten in die Nachbarländer
fliehen. "Unter Verletzung der Flüchtlingskonvention der
Vereinten Nationen schieben Bangladesch und auch Thailand
Rohingya-Flüchtlinge zwangsweise wieder nach Burma
zurück, wo ihnen weitere Verfolgung droht", kritisierte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius in Göttingen. Die
internationale Staatengemeinschaft dürfe dieser
menschenverachtenden Praxis nicht länger tatenlos zusehen.
Burma erkennt die 720.000 Rohingya nicht als seine
Staatsbürger an, verweigert ihnen Pässe,
Geburtsurkunden und Heiraten, schränkt ihre
Bewegungsfreiheit ein. Immer wieder werden Angehörige dieser
Minderheit Opfer von politisch motivierten Morden, Zwangsarbeit
und religiöser Verfolgung.
Die Einrichtung eines Armeestützpunktes im burmesischen
Bundesstaat Arakhan habe eine neue Flüchtlingswelle unter
den Rohingya ausgelöst, berichtete Delius. Allein in der
ersten Juni-Woche seien 83 von ihnen beim Überqueren des
Grenzflusses Naf von Soldaten aus Bangladesch aufgegriffen und
abgeschoben worden. In der letzten Mai-Woche hätten 245
Rohingya ein ähnliches Schicksal erlitten. Mitte Mai waren
fast 300 Angehörige der Minderheit an der Grenze festgesetzt
und zwangsweise zurückgeführt worden. Darüber
hinaus bereite Bangladesch die Abschiebung der 25.000
Rohingya-Flüchtlinge vor, die in der Region Cox Bazaar in
zwei Lagern offiziell registriert seien.
In einem Lager in der indonesischen Provinz Aceh warteten 277
Rohingya unter katastrophalen Bedingungen darauf, dass ein Staat
sich bereit erklärt, sie aufzunehmen. Weitere 114 Rohingya
sollen in den nächsten Tagen von Indonesien nach Bangladesch
abgeschoben werden, weil man ihnen unterstellt, Bangladeschi zu
sein.
Im Januar 2009 hatte das Schicksal von 1.190 Rohingya-Boatpeople
aus Burma weltweit Schlagzeilen gemacht. Hunderte
Flüchtlinge waren zu Tode gekommen, nachdem die
thailändische Militärpolizei die Boote der
Schutzsuchenden wieder auf die offene See geschleppt hatte, weil
ihnen das Königreich keine Zuflucht gewähren wollte.
Die verantwortlichen Sicherheitskräfte waren in einer
internen Untersuchung der thailändischen Militärs im
Mai 2009 von jedem Vorwurf der Übergriffe auf die Boatpeople
freigesprochen worden.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090320de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081024de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080516de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080515de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080509de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071019de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071015de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071004de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070926de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070925de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070924de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070525de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Rohingya
| www.rohingya.org |
www.karen.org | www.freeburma.org | www.freeburmacoalition.org
| www.karenni.org/about_the_karenni.php
| www.helfenohnegrenzen.org