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Bozen, Göttingen, Den Haag, 27. Mai 2011
Ein Protest Bosnischer Flüchtlinge.
Der Prozess gegen den "Schlächter von Srebrenica", Ratko
Mladic, vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag kann sofort
beginnen. Die Göttinger Menschenrechtsorganisation
"Gesellschaft für bedrohter Völker" (GfbV) hat dem
Gericht mehrere tausend Aussagen von Zeugen zugesandt, die
während und nach dem Bosnienkrieg in Göttingen und
Bosnien gesammelt wurden und jetzt entscheidende Beweise für
die Klage gegen Mladic sind, berichtete der Präsident der
GfbV International, Tilman Zülch, am Freitag. Bereits vor 19
Jahren hatten bis zu 20 bosnische Flüchtlinge und GfbV-
Mitarbeiter damit begonnen, Berichte von aus serbischen
Konzentrationslagern Geflüchteten, Folteropfern,
vergewaltigten Frauen, Augenzeugen von Morden und bei Massakern
entkommenen Überlebenden zu dokumentieren. Die Berichte
wurden zum Teil bereits bei dem Prozess gegen Slobodan Milosevic
in Den Haag verwendet.
Auf einem von der GfbV 1995 organisierten Genozid-Kongress mit
rund 100 Teilnehmern aus dem von serbischen Truppen belagerten
Sarajevo und Bosnienexperten aus allen Kontinenten war die
Datensammlung gegen Mladic, Milosevic und Radovan Karadzic "mit
Entsetzen" zur Kenntnis genommen worden. Allein 20 000 bosnische
Frauen waren Opfer der angeordneten systematischen Vergewaltigung
geworden. Auf der Tagung unter der Schirmherrschaft von Simon
Wiesenthal waren Vorwürfe gegen die europäischen
Regierungen laut geworden, die sich gegen jede militärische
Intervention zur Beendigung des Genozids an den Bosniern gewandt
hatten. Auf dem Kongress berichteten auch Überlebende des
Massakers von Srebrenica. Die GfbV half später bei der
Organisation des Opferverbandes "Frauen von Srebrenica", der die
Exhumierung und Identifizierung tausender ermordeter Jugendlicher
und Männer maßgeblich vorantrieb.
Zülch, forderte, der jetzt angeblich mögliche Beitritt
Serbiens in die EU dürfe erst erfolgen, wenn das Unrecht
gegen Bosnien gesühnt sei. Dazu gehöre vor allem die
Rückkehr aller Flüchtlinge und Vertriebenen in die
serbisch kontrollierte Hälfte Bosniens.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110526de.html |
www.gfbv.it/3dossier/bosnia/mladic-leone-de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100709de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100615de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100610de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100330de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100319de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100301ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091223de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091023ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091008de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090914de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090721de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090714de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090709de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090511de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116ade.html
| [> IT ]
www.gfbv.it/3dossier/bosnia/indexbih.html
in www: www.icty.org | www.iccnow.org | www.ohr.int