In: Home > News > Mali: Tuareg-Konflikt eskaliert. 16.000 Menschen fliehen vor Gewalt in Nachbarländer
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Bozen, Göttingen, 6. Februar 2012
Die wachsende Militarisierung der Sahara bedroht die Tuareg im Niger. Foto: flickr_4Cheungs.
Mehr als 16.000 Menschen sind seit Ausbruch des
Tuareg-Konfliktes in Mali vor drei Wochen in die
Nachbarländer Niger, Mauretanien und Burkina Faso geflohen.
Allein seit Freitag letzter Woche haben mehr als 4.000 neue
Flüchtlinge in Mauretanien Zuflucht gesucht, erklärte
die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Montag
in Göttingen. "Vor allem Frauen und Kinder fliehen vor den
Kämpfen zwischen Tuareg-Rebellen und regulären Soldaten
sowie vor Übergriffen der Konfliktparteien", sagte der GfbV-
Afrikareferent Ulrich Delius. Viele Flüchtlinge sind Tuareg
sowie Angehörige anderer in den Städten Nord-Malis
lebender ethnischer Gruppen.
So sind unter den Neuankömmlingen in Mauretanien mehr als
1.450 Kinder im Alter unter fünf Jahren. Auch rund 80
hochschwangere Frauen suchten am Wochenende Schutz in dem 1.260
Kilometer östlich der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott
gelegenen Grenzstadt Fassala Néré. "Dringend
benötigen diese Flüchtlinge mehr humanitäre
Betreuung, da die örtlichen Einrichtungen mit der Versorgung
der vielen Hilfe suchenden Flüchtlinge überfordert
sind", erklärte Delius.
Während in Mauretanien eintreffende Flüchtlinge
über Übergriffe von Soldaten auf Tuareg berichten,
suchen in Niger auch viele Angehörige anderer ethnischer
Gruppen Zuflucht, die vor Angriffen von Tuareg-Rebellen auf ihre
Städte flohen. Fast 10.000 Flüchtlinge aus Nord-Mali
haben in den letzten zwei Wochen im Nachbarland Niger Schutz
gesucht. Auch im benachbarten Staat Burkina Faso trafen bereits
mehrere hundert Tuareg- Flüchtlinge ein.
"Der Exodus der Zivilbevölkerung aus dem Norden Malis wird
noch weiter zunehmen, da kein Ende der bewaffneten
Auseinandersetzungen absehbar ist", warnte Delius. Während
die Armee Malis über schwere Kämpfe mit der
Tuareg-Freiheitsorganisation "Nationale Bewegung für die
Befreiung des Azawad (MNLA)" berichtete, bei denen letzten
Freitag und Samstag 20 Tuareg-Kämpfer getötet worden
sein sollen, behauptet die MNLA, die Regierungssoldaten aus
weiteren strategisch bedeutsamen Positionen im Norden Malis
vertrieben zu haben. Von unabhängiger Seite sind diese
Angaben aufgrund der schwierigen Sicherheitslage nicht
überprüfbar.
Malis Regierung setzt auf eine militärische Niederlage der
MNLA. Doch die Vorsitzenden der fünf bedeutendsten
politischen Parteien des Landes haben die Regierung am letzten
Wochenende zum Dialog mit den Tuareg aufgefordert, um eine
politische Lösung des Konflikts zu finden.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120203de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120120de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110524de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100803de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100726de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090123de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/tuareg.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html#r13
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nomad-del.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Tuareg
| http://de.wikipedia.org/wiki/Niger
| http://de.wikipedia.org/wiki/Mali
| www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=107
| www.temoust.org