In: Home > News > Tibet: Gedenken an den Volksaufstand (10. März 1959). Tibet-Frage bleibt aktuell
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Bozen, Göttingen, 9. März 2012
Das Baiju-Kloster in Gyantse in der Autonomen Region Tibet. Foto: Gerhard Palnstorfer.
Die Tibet-Frage ist aktueller denn je zuvor und noch nie haben
so viele einzelne Tibeterinnen und Tibeter mit so dramatischen
Aktionen wie Selbstverbrennungen darauf aufmerksam gemacht,
erklärt die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) anlässlich des 53. Jahrestages des Volksaufstands in
Tibet (10.3.1959). "Die internationale Staatengemeinschaft muss
die verzweifelten Hilferufe aus Tibet hören, sich konsequent
für ihre Menschenrechte einsetzen und mit allem Nachdruck
gegen die zunehmende Unterdrückung der Tibeter
protestieren", mahnte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am
Freitag in Göttingen. "Chinas Tibet- Politik hat einen
Tiefpunkt erreicht. Die Flucht von zahllosen Mönchen und
Nonnen und die vielen Selbstverbrennungen zeigen, dass Pekings
Tibet- Politik vor einem Scherbenhaufen steht. Nur ein echter
Dialog Chinas mit der tibetischen Exilregierung kann zu einer
friedlichen Lösung der Tibet- Frage führen."
13 Tibeterinnen und Tibeter haben sich seit Beginn des Jahres
2012 selbst verbrannt, um gegen die chinesische Herrschaft zu
protestieren. Nach GfbV-Angaben hat auch die religiöse
Verfolgung in Tibet in den vergangenen Wochen deutlich
zugenommen. So besuchten Umerziehungsteams der staatlichen
Religionsbehörde seit Oktober 2011 mindestens 22
buddhistische Klöster in der Autonomen Region Tibet. Sogar
drei Mal kamen sie ins Kloster Dama im Bezirk Markham in der
Präfektur Chamdo und unterwarfen die Mönche einer
Gehirnwäsche. Die Mönche sollten im Rahmen des
Programms "Harmonisches Modell-Kloster" gezwungen werden, sich
vom Dalai Lama, ihrem religiösen Oberhaupt, schriftlich zu
distanzieren. In dem Kloster leben 30 Mönche, von denen nur
acht offiziell bei der Religionsbehörde registriert sind.
Die 22 nicht registrierten Glaubensbrüder wurden gezwungen,
das Kloster zu verlassen.
In dem Kloster A-Kyong Jonang im Bezirk Pema in tibetischen
Siedlungsgebieten in der Provinz Qinghai sind seit dem 18. Januar
2012 alle religiösen Aktivitäten, Feste und
Versammlungen verboten. Das Kloster wurde mehrfach von
Umerziehungsteams der Religionsbehörde aufgesucht. Viele
Mönche des Klosters sind in die nahen Berge geflohen, um
dort Schutz zu suchen. Im Kloster Lhungting im Bezirk Ngamring in
der Autonomen Region Tibet wurden fünf Mönche
festgenommen, weil sie sich weigerten, vor einem Umerziehungsteam
die chinesische Fahne zu hissen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120221de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120214de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110404de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101220de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101012de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100309de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-hs.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/charta08-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-ud.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.hrichina.org