In: Home > News > Burma kündigt vor Obama-Besuch Amnestie an
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Bozen, Göttingen, 16. November 2012
Rohingyasiedlung. Foto: Marie T. Benner / EU Humanitarian Aid and Civil Protection.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der
Regierung Burmas vorgeworfen, mit der kurz vor dem Burma-Besuch
von US-Präsident Barack Obama angekündigten Amnestie
von Gefangenen die Weltöffentlichkeit bewusst zu
täuschen. "Die Amnestie ist Augenwischerei, denn politische
Gefangene wurden nicht freigelassen", kritisierte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Freitag in Göttingen.
Burmas Regierung hatte am Donnerstag die Freilassung von 452
Inhaftierten angeordnet. Die Hoffnung von Menschenrechtlern, dass
auch die mindestens 178 politischen Gefangenen darunter seien,
wurde enttäuscht.
Die GfbV kritisierte auch die Wahl des Zeitpunkts für die
Amnestie unmittelbar vor dem am Montag beginnenden ersten
Burma-Besuch von US-Präsident Obama. "Die internationale
Aufmerksamkeit vor dem Obama-Besuch für einen Mediencoup zu
nutzen, ist anrüchig und macht deutlich, wie wenig Burmas
Führung für eine nachhaltige Demokratisierung und
Friedenspolitik steht. Wäre sie ernsthaft daran
interessiert, müsste sie auch die letzten politischen
Gefangenen unverzüglich freilassen", erklärte
Delius.
Während sich Burmas Regierung für ihre Politik der
Öffnung des Landes international feiern lässt,
führt der Staat zugleich in einigen
Nationalitätengebieten Krieg. "Im Bundesstaat Kachin wird
mit völkerrechtlich geächteten Methoden Krieg
geführt wie zu Zeiten der Militärjunta in den
vergangenen zwei Jahrzehnten", berichtete Delius. Hunger und
Vergewaltigungen werden als Mittel der Kriegführung genutzt,
Zivilisten vertrieben oder erschossen. Im Bundesstaat Arakhan
schüren Sicherheitskräfte Übergriffe auf
muslimische Rohingya, denen man noch immer die Anerkennung als
gleichberechtigte Staatsbürger verweigert.
"Burmas Politik der Demokratisierung muss endlich auch für
alle politischen Gefangenen und für die Nationalitäten
Realität werden", forderte die GfbV. Solange noch immer
politische Gefangene festgehalten werden und sich Burmas
Führung nicht ernsthaft um Frieden in den
Nationalitätenregionen bemüht, darf der internationale
Druck auf Burmas Regierung nicht verringert werden. Die GfbV hat
daher an US-Präsident Obama appelliert, sich bei seinem
Burma-Besuch für eine Anerkennung der verfolgten Rohingya
als burmesische Staatsbürger einzusetzen. Sie wird der
muslimischen Minderheit verweigert, obwohl sie seit Jahrhunderten
in Burma ansässig ist.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120926de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120816de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120813de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120803de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120724de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120712de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120208de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111026de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110819de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110413de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110125de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.freeburma.org | www.irinnews.org | www.helfenohnegrenzen.org