In: Home > News > Organisation für Islamische Kooperation (OIC) will kritische Lage von Rohingya in Burma vor UN-Vollversammlung bringen
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Göttingen, 16. August 2012
Rohingyasiedlung. Foto: Marie T. Benner / EU Humanitarian Aid and Civil Protection.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
begrüßt die Initiative der Organisation für
Islamische Kooperation (OIC), die schwierige Lage der
muslimischen Rohingya-Minderheit vor die Vollversammlung der
Vereinten Nationen (UN) zu bringen. "Zum ersten Mal setzen sich
muslimische Staaten gemeinsam engagiert für die verfolgte
muslimische Minderheit in Burma ein", sagte GfbV-Asienreferent
Ulrich Delius am Donnerstag in Göttingen. "Dies ist ein
bedeutsamer Tag für die entrechteten Rohingya, weil sie zum
ersten Mal seit 20 Jahren Unterstützung von
ausländischen Regierungen bekommen."
"Der Weltsicherheitsrat sollte dem Beispiel der OIC folgen und
sich für grundlegende Bürgerrechte der Rohingya in
Burma einsetzen. Denn es sollte nicht mit zweierlei Maß bei
Menschenrechtsverletzungen an Christen, Buddhisten und Muslimen
gemessen werden", appellierte die GfbV in einem Fax an die
zurzeit im Weltsicherheitsrat amtierende Ratspräsidentschaft
Frankreichs.
Die 57 muslimische Mitgliedsstaaten zählende OIC hatte am
Mittwochabend in Mekka beschlossen, die andauernde Gewalt gegen
Rohingya in der UN-Vollversammlung zum Thema zu machen.
Ausdrücklich wollen die muslimischen Staaten auch die
Verweigerung grundlegender Bürgerrechte für die
Rohingya durch die Regierung Burmas ansprechen.
Nach Auffassung der GfbV ist es ein großer Fortschritt,
dass die muslimischen Staaten nicht nur humanitäre Hilfe
für die verfolgte Minderheit versprechen und eine
Aufklärung der Hintergründe der aktuellen Krise im
Bundesstaat Arakan verlangen, sondern auch die Anerkennung der
Rohingya als gleichberechtigte Staatsbürger Burmas fordern
wollen. Mit dem umstrittenen Staatsbürgerschaftsgesetz von
1982 wurden die rund 800.000 Rohingya in Burma zu
"Ausländern" gemacht, obwohl sie dort seit Jahrhunderten
ansässig sind. Sie werden nicht einmal als
eigenständige ethnische Gruppe respektiert.
In der OIC haben sich besonders engagiert die Regierungen
Indonesiens, Malaysias, der Türkei, Saudi-Arabiens,
Ägyptens, der Vereinigten Arabischen Emirate und des Iran
für die Rohingya eingesetzt. Seit Ausbruch blutiger
Übergriffe auf Angehörige dieser ethnischen und
religiösen Minderheit am 8. Juni 2012, die von
Sicherheitskräften mitgetragen werden, kamen nach
offiziellen Angaben mehr als 90 Menschen zu Tode. Inoffizielle
Schätzungen gehen von bis zu 650 Toten aus. Allein in den
vergangenen fünf Tagen wurden bei Auseinandersetzungen
zwischen Rohingya und buddhistischen Rakhine 13 Menschen
getötet und mehr als 330 Häuser zerstört.
Zehntausende Rohingya wurden in Flüchtlingslager
vertrieben.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120813de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120803de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120724de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120712de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120208de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111026de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110819de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110413de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110125de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.freeburma.org | www.irinnews.org | www.helfenohnegrenzen.org