In: Home > News > Afrikanische Union feiert 50-jähriges Bestehen (25.-26. May)
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Bozen, Göttingen, 22. May 2013
Flüchtlinge in Darfur. Foto: GfbV-Archiv.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der
Afrikanischen Union (AU) hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) mehr Engagement der afrikanischen
Staatengemeinschaft für Menschenrechte und für einen
besseren Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegen gefordert.
"Die AU ist noch weit davon entfernt, Konflikte erfolgreich
schlichten und die Zivilbevölkerung schützen zu
können", kritisierte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius
am Mittwoch in Göttingen. "Dies vereitelten bisher
Sonderinteressen einzelner Staaten, Rücksichtnahmen auf
Partner, mangelnde Professionalität, fehlende Ausstattung
und Desinteresse an Menschenrechtsfragen." So haben es die AU und
die Organisation für Afrikanische Einheit nicht verhindern
können, dass seit dem Ende der Kolonialzeit mehr als zehn
Millionen Menschen bei bewaffneten Konflikten in Afrika
getötet wurden.
Die Europäische Union lobe zwar das Friedens-Engagement der
AU und sehe in der Staatengemeinschaft einen viel versprechenden
Ansatz zur regionalen Konfliktlösung. "Doch im
Darfur-Konflikt im Westen des Sudan ist es dem gemeinsamen
Friedenstruppen-Einsatz von AU und UN seit 2006 nicht gelungen,
die Zivilbevölkerung vor weiteren schweren
Menschenrechtsverletzungen zu bewahren und den Völkermord zu
beenden", berichtete Delius. Mehr als zwei Millionen
Darfur-Flüchtlinge fühlten sich von der AU im Stich
gelassen. Die UNAMID-Friedenstruppe der AU und UN mache ein
unzureichendes Mandat und fehlende Ausstattung für ihr
Scheitern verantwortlich. "Der Darfur-Konflikt hat aber auch
gezeigt, dass AU-Soldaten im Gegensatz zu gut ausgebildeten und
ausgestatteten Interventionstruppen aus Frankreich oder den USA
von vielen Konfliktparteien nicht ernst genommen werden."
Dem Genozid im Südsudan und in den Nuba-Bergen des Sudan
seien mehr als drei Millionen, dem Völkermord in Ruanda mehr
als 500.000 Menschen zum Opfer gefallen. Auch bei der Suche nach
einem dauerhaften Frieden im Kongo habe die AU weitestgehend
versagt. Die Sonderinteressen einzelner Mitgliedstaaten
behinderten ein wirksames Engagement der AU und so starben dort
mehr als vier Millionen Menschen. In Somalia wurde AU-Soldaten
vorgeworfen, Zivilisten zu beschießen und Menschenrechte zu
verletzen.
"Das angespannte Verhältnis der AU zum Internationalen
Strafgerichtshof und der ständige Streit um AU-Vorsitzende,
die als Diktatoren in ihren Staaten Menschenrechte
verhöhnen, machen deutlich, wie schwer sich die afrikanische
Staatengemeinschaft mit dem Schutz der Menschenrechte tut."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130408de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130221de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120810de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120515de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120302de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120104de.html
| | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: de.wikipedia.org/wiki/Afrikanische_Union
| www.au.int