In: Home > News > Internationaler Strafgerichtshof erlässt neuen Haftbefehl gegen sudanesischen Minister. Darfur braucht Gerechtigkeit!
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Bozen, Göttingen, 2. März 2012
Flüchtlingskinder in einem Lager in Sam Ouandjam/Darfur. Foto: NR_UNHCR.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat mehr
Engagement der internationalen Gemeinschaft bei der
Bekämpfung von Straflosigkeit für Völkermord und
Kriegsverbrechen in Darfur gefordert. "Bislang ist die
internationale Gemeinschaft kläglich gescheitert mit ihren
Bemühungen, die Verantwortlichen für Verbrechen gegen
die Menschlichkeit und Völkermord im Westen des Sudan zur
Rechenschaft zu ziehen", erklärte der GfbV- Afrikareferent
Ulrich Delius am Freitag in Göttingen. Daran ändert
auch der gestrige neue Haftbefehl des Internationalen
Strafgerichtshofs (IStGH) gegen den sudanesischen
Verteidigungsminister Abdelrahim Mohamed Hussein nichts, der
jetzt für mutmaßliche Verbrechen in Darfur gesucht
wird. "Solange europäische Außenminister das
Hauptproblem nur darin sehen, darauf achten zu müssen,
steckbrieflich gesuchten Kriegsverbrechern aus dem Sudan auf
ihren Reisen aus dem Weg zu gehen, fehlt es am politischen
Willen, die Verantwortlichen für Genozid ernsthaft zu
bestrafen."
"Es ist befremdlich, dass sich drei von dem IStGH mit Haftbefehl
gesuchte sudanesische Politiker und Milizenführer frei im
Sudan sowie in anderen Ländern Afrikas und Asiens bewegen
können", sagte Delius. "Systematisch führt die
sudanesische Regierung den IStGH als zahnlosen Tiger vor. Die
internationale Staatengemeinschaft geht wortlos über diese
permanente Brüskierung hinweg und schadet damit dem
weltweiten Kampf gegen Straflosigkeit."
So agiert der steckbrieflich wegen mutmaßlicher Verbrechen
gegen die Menschlichkeit in Darfur gesuchte ehemalige
sudanesische Minister für humanitäre Hilfe, Ahmed
Haroun, unbehelligt als Gouverneur in der umkämpften Provinz
Süd-Kordofan. "Auch dort werden ihm erneut Verbrechen gegen
die Menschlichkeit vorgeworfen, da er dringend benötigte
humanitäre Hilfe für die Not leidende
Zivilbevölkerung nicht zulässt." Mehrere hunderttausend
Menschen in der Konfliktregion warten seit Monaten auf
humanitäre Versorgung, die von Haroun und den sudanesischen
Behörden immer wieder blockiert und verzögert wird.
Erst Anfang dieser Woche rühmte sich Haroun vor einem
Unterausschuss des sudanesischen Parlaments, die Lage in
Südkordofan habe sich nach neuen Offensiven der Armee
"stabilisiert". Mehr als 400.000 Menschen sind seit Juni 2011 vor
Offensiven der Armee und der Freiheitsbewegung SPLM- North in
dieser Konfliktregion geflohen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120104de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110519de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101026de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101005de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100817de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100728de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100623de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100531de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100527de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| [pdf]
www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822
| web.amnesty.org/library/index/engafr541392004
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan