In: Home > News > Vergessene Not im Sudan. 1,9 Millionen Darfur-Flüchtlinge in Gefahr!
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Bozen, Göttingen, 15. Mai 2012
Flüchtlingskinder in einem Lager in Sam Ouandjam/Darfur. Foto: NR_UNHCR.
Mehr humanitäre Hilfe für die mehr als 1,9 Millionen
Flüchtlinge in der sudanesischen Krisenregion Darfur fordert
die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). "In vielen
Lagern der Überlebenden des Genozids fehlt es am
Nötigsten", berichtete der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius
am Dienstag in Göttingen. Manche Camps wurden seit Oktober
2011 nicht mehr mit Nahrungsmitteln oder Medikamenten beliefert.
Sudanesische Behörden behindern oft die Arbeit der
Hilfsorganisationen. Viele Flüchtlinge fürchten, dass
sie durch die Einschränkung der humanitären Hilfe zum
Verlassen der Lager gezwungen werden sollen. "Neun Jahre nach
Beginn des Völkermords in Darfur werfen die
Überlebenden der internationalen Gemeinschaft vor, sie
vergessen zu haben und die noch immer katastrophale
Sicherheitslage schön zu reden."
Die sudanesische Regierung will den Eindruck von Normalität
und Frieden erwecken und arbeitet daher gezielt auf die
Schließung aller Lager von Binnenflüchtlingen hin,
kritisiert Delius. "Das Prinzip der freiwilligen Rückkehr
muss aber absoluten Vorrang haben." Es darf auch nicht dadurch
umgangen werden, dass die sudanesischen Behörden durch immer
neue Einschränkungen ein Überleben in den Camps
unmöglich machen. So hatte die staatliche "Kommission
für Humanitäre Hilfe" beispielsweise am vergangenen
Wochenende alle ausländischen Hilfsorganisationen
angewiesen, ihre Arbeit für die 80.000 Flüchtlinge in
den zehn Lagern in der Umgebung der Stadt El Geneina
(West-Darfur) ab Ende Juni 2012 einzustellen. Am 22. April 2012
hatte die Kommission zwei sudanesische Hilfsorganisationen in
Nyala (Süd-Darfur) geschlossen, die seit 2004
humanitäre Hilfe in Darfur leisteten.
In allen Regionen Darfurs gibt es massive Engpässe bei der
humanitären Versorgung. Viele der während des
Völkermords Vertriebenen lehnen trotz der dramatischen
Notlage eine Rückkehr in ihre zerstörten Dörfer
ab, weil ihre Sicherheit nicht gewährleistet ist. So
erschüttert zurzeit eine Welle von Vergewaltigungen Darfur,
die schlimmste Erinnerungen an den Völkermord weckt. Damals
wurde sexuelle Gewalt als Mittel der Kriegsführung
eingesetzt. Vielen Flüchtlingen fehlt aber auch das
Vertrauen in den Darfur- Friedensvertrag von Doha vom Juli 2011,
der bis heute von maßgeblichen Bewegungen der Darfuris
nicht mitgetragen wird. Der Regierung werfen die Flüchtlinge
vor, die Welt gezielt zu täuschen. Statt die Ursachen des
Völkermords anzugehen, würden nur seine Spuren gezielt
verwischt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120302de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120104de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110519de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101026de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101005de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100817de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100728de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100623de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100531de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100527de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| [pdf]
www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822
| web.amnesty.org/library/index/engafr541392004
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan