In: Home > News > Neue Kämpfe im Südsudan. Südsudan startet Militäroffensive trotz Friedensappell des US-Außenministers
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Bozen, Göttingen, 4. Mai 2014
Straßenszene im Südsudan. Foto: Dr. John Ariki.
Nach dem Beginn einer neuen Militäroffensive der Armee
des Südsudan hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) von der Europäischen Union mehr
Engagement gefordert, damit der im Januar 2014 vereinbarte
Waffenstillstand endlich beachtet wird. "Für die
Zivilbevölkerung ist es eine Frage des Überlebens, dass
die Waffen zumindest für einige Wochen schweigen",
erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Sonntag in
Göttingen. "Die heutigen Kämpfe sind ein schwerer
Rückschlag bei den Bemühungen um einen dauerhaften
Frieden im Südsudan. Fast fünf Millionen Menschen sind
im Südsudan auf humanitäre Hilfe angewiesen. Wenn der
Bürgerkrieg weiter eskaliert, werden noch weniger Menschen
von Helfern erreicht werden können."
Tausende Menschen flohen heute aus der Stadt Nasser (Provinz
Oberer Nil), nachdem der Ort von südsudanesischen Truppen
angegriffen wurde. Die Region gilt als Zentrum des Widerstands
der südsudanesischen Rebellen um Riek Machar. Auch in dem
Bezirk Renk (Bundesstaat Oberer Nil) sowie in der Umgebung der
von den Rebellen kontrollierten Stadt Bentiu (Bundesstaat Unity)
brachen heute erneut Kämpfe aus. Erst vor zwei Tagen hatte
der südsudanesische Staatspräsident Salva Kiir dem
amerikanischen Außenminister John Kerry bei seinem Besuch
in Juba zugesichert, sich in direkten Gesprächen mit seinem
Kontrahenten Riek Machar um einen Frieden zu bemühen.
"Mit der Militäroffensive brüskiert Salva Kiir seinen
langjährigen Verbündeten USA und die Vereinten
Nationen", erklärte Delius. Denn auch
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte die Konfliktparteien in
der letzten Woche nachdrücklich zu einer sofortigen
Einstellung der Kämpfe aufgefordert. US-Außenminister
Kerry und die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi
Pillay, hatten vor zwei Tagen vor einem Massensterben im
Südsudan gewarnt, sollten die Kämpfe nicht enden.
Angesichts der anhaltenden Gewalt und der nun einsetzenden
Regenzeit kann schon heute jeder fünfte Flüchtling im
Südsudan nicht von Hilfsorganisationen erreicht werden. Auch
steigt die Zahl der Flüchtlinge immer weiter. So sind nun
960.000 Menschen innerhalb des Südsudan auf der Flucht und
weitere 240.000 Personen haben in den Nachbarländern
Zuflucht gesucht. Besonders schlimm ist die Lage im Bundesstaat
Unity, in dem rund 40 Prozent der fast 600.000 Bewohner vor
Kämpfen geflohen sind. Aber auch im Bundesstaat Oberer Nil
können im Bezirk Maban 125.000 Not Leidende nicht mit
Hilfsgütern versorgt werden.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140217de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140127de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140123de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131220de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131218de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130522de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120412de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120731de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nuer-dinka-de.html
in www: de.wikipedia.org/wiki/Südsudan