In: Home > News > Sudan und Südsudan drohen UN-Sanktionen: In zwei Tagen läuft Ultimatum des Weltsicherheitsrates ab
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Bozen, Göttingen, 31. Juli 2012
Sudanesische Frauen. Foto: GfbV-Archiv.
Der Internationale Strafgerichtshof muss den Auftrag erhalten,
Ermittlungen gegen die Verantwortlichen für die Blockade von
Hungerhilfe im Sudan aufnehmen. Dies hat die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag vom
Weltsicherheitsrat gefordert. "Seit 13 Monaten verweigern die
Behörden des Sudan die humanitäre Versorgung in den von
Rebellen kontrollierten Gebieten in Süd-Kordofan sowie im
Blauen Nil", berichtete der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius.
"Die systematische Blockade von Hungerhilfe ist ein Verbrechen
gegen die Menschlichkeit, das strafrechtlich geahndet werden
muss. Die Machthaber des Sudan spielen mit dem Leben von
hunderttausenden Notleidenden."
Am 2. August 2012 läuft ein Ultimatum ab, das der
Weltsicherheitsrat am 2. Mai 2012 einstimmig gegenüber den
Regierungen des Sudan und des Südsudan ausgesprochen hat. In
der Resolution 2046 forderte das UN-Gremium eine sofortige
Einstellung der Kämpfe zwischen beiden Staaten, eine
Wiederaufnahme von Verhandlungen zur Klärung strittiger
Fragen sowie einen unbegrenzten Zugang für Helfer zu
Notleidenden in den seit Juni 2011 umkämpften Provinzen
Süd-Kordofan und Blauer Nil. Sollten diese Vorgaben nicht
bis zum 2. August erfüllt sein, kann der Weltsicherheitsrat
Reise- und Finanzsanktionen gegen führende Politiker beider
Staaten verhängen und auch den Einsatz von
UN-Friedenstruppen beschließen.
Am vergangenen Samstag waren in Addis Abeba indirekte
Verhandlungen zwischen dem Sudan und der vom Südsudan
unterstützten Freiheitsbewegung SPLM-North über einen
freien Zugang von Helfern gescheitert. "Das Schachern der
Konfliktparteien um eine humanitäre Versorgung ist
menschenverachtend und unwürdig", sagte Delius. Die
Regierung hatte in einem Ende vergangener Woche
veröffentlichten Bericht behauptet, die Lage in der
Konfliktregion habe sich stabilisiert und sei "normal". Der
Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des sudanesischen
Parlaments, Al Fadil Al Haj Suleiman, hatte sogar in einem
Interview mit der regierungsnahen Zeitung "Sudan Vision"
erklärt, die Verweigerung des Zugangs für
internationale Helfer habe zur Stabilisierung der
humanitären Lage beigetragen. Denn die Hilfsorganisationen
benutzten die Hilfe nur als Vorwand, um ihre eigenen Ziele zu
verfolgen. "Das ist blanker Zynismus", sagte Delius. Denn
täglich fliehen mehr als 2.000 Menschen aus beiden
Konfliktregionen. Mehr als 212.000 Flüchtlinge haben schon
in den Nachbarländern Südsudan und Äthiopien
Schutz gesucht. Bauern rechnen aufgrund des Krieges mit bis zu 70
Prozent Ernteausfällen. Die für humanitäre Fragen
zuständige stellvertretende UN-Generalsekretärin
Valerie Amos hatte bereits am 29. Juni 2012 vor einer weiteren
Verschlechterung der katastrophalen Lage gewarnt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120413de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120412de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120320de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120104de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111214de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110920de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110824de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110812de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110803de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110621de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110610de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110523de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110107de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Kordofan
| de.wikipedia.org/wiki/Südsudan
| http://de.wikipedia.org/wiki/Sudan
| www.hrw.org/en/reports/2010/06/29/democracy-hold-0