In: Home > News > Myanmar (Burma): Europäische Union und USA versagen im Rohingya-Konflikt
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Bozen, Göttingen, 5. September 2017
Ein Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch. Foto: EU/ECHO/Pierre Prakash via Flickr.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der
Europäischen Union (EU) und den USA vorgeworfen, mit ihrem
Schweigen zum Rohingya-Konflikt die schwere Menschenrechtskrise
zu verschärfen. "Der Massenexodus von 90.000 Rohingya aus
Burma ist zu dramatisch, um Despoten wie Tschetscheniens Diktator
Ramsan Kadyrow, dem türkischen Präsidenten Recep
Erdogan, der iranischen Regierung oder den afghanischen Taliban
die Sorge um die Verfolgten zu überlassen. Die EU und die
USA müssen gegenüber der Regierung Burmas massiver
Menschenrechte für Rohingya einfordern", mahnte der
GfbV-Direktor Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen. "Wenn
Millionen Muslime in aller Welt für ein Ende der Verfolgung
von Rohingya demonstrieren, erwarten wir auch von
Außenminister Sigmar Gabriel und EU-Außenministerin
Federica Mogherini mehr Einsatz für die Verfolgten. Es
wäre fatal, wenn der Eindruck entstünde, dass
Menschenrechte nicht universell gelten und
Menschenrechtsverletzungen an Muslimen zweitrangig seien."
"Während die EU nach Auswegen aus der Nordkorea-Krise sucht,
verliert sie durch ihre Untätigkeit in der Rohingya-Frage
immer mehr Respekt in der muslimischen Welt. Dieser
Ansehensverlust ist brandgefährlich, weil er Europas
Glaubwürdigkeit gefährdet", warnte Delius. Während
Gabriel und Mogherini nicht über das Leid der Rohingya
sprechen, die zum Spielball von Machtinteressen in Burma geworden
sind, lässt Diktator Kadyrow im tschetschenischen Grosny
mehr als eine Million Menschen gegen die Verfolgung der Rohingya
demonstrieren. Auch in Indonesien, Malaysia, Pakistan und anderen
muslimischen Staaten fanden in den vergangenen Tagen
Großdemonstrationen gegen die Gewalt von Burmas
Militär an der Rohingya-Zivilbevölkerung statt.
Angesichts der breiten Protestbewegung sind viele Regierungen
muslimischer Staaten sehr alarmiert und wollen das Leid der
Rohingya in der bevorstehenden UN-Vollversammlung
anprangern.
"Nur internationaler Druck kann das Morden und die Gewaltspirale
in Burma stoppen", erklärte Delius. "Rohingya dürfen
nicht länger im Machtkampf zwischen Burmas Armee und der
Staatsführung unter Aung San Suu Kyi missbraucht werden. Es
ist absurd, wenn Aung San Suu Kyis engste Mitarbeiter verbreiten
lassen, Rohingya würden ihre Dörfer selbst in Brand
setzen, um der Armee Verbrechen vorwerfen zu können."
Nachdrücklich warnte die GfbV davor, die Vertreibung der
Rohingya aus Burma zu dulden. "Denn so unterstützt man die
Pläne buddhistischer Extremisten, die schon lange nach Wegen
zu suchen, wie Rohingya aus dem Land herausgeworfen werden
können", erklärte Delius.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170206de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170118de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160523de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150813de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150514de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150505de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150114de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-ic.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=56103
|
www.ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/rohingya_en.pdf