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Sudan / Darfur: Vor einem Jahr Internationaler Haftbefehl

Neue "Gerechtigkeit für Darfur-Kampagne" fordert Auslieferung sudanesischer Kriegsverbrecher

Bozen, Göttingen, 25. April 2008

Flüchtlinge aus Darfur.
Flüchtlinge aus Darfur.

In einer neuen Kampagne fordern Menschenrechtsorganisationen aus aller Welt, unter ihnen die Gesellschaft für bedrohte Völker International (GfbV), Gerechtigkeit für Darfur: Vor einem Jahr, am 27. April 2007, erließ der Internationale Strafgerichtshof (IstGH) Haftbefehl gegen den ehemaligen Innenminister des Sudan, Ahmad Harun, sowie gegen Ali Kushayb, einen Führer der mörderischen Janjaweed-Reitermilizen. Ihnen werden im Zusammenhang mit der Darfur-Krise 51 Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Doch auch ein Jahr nach den internationalen Haftbefehlen gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass der Sudan bereit wäre, die beiden Kriegsverbrecher zur Verantwortung zu ziehen.

Ali Kushayb wurde im Oktober 2007 aus "Mangel an Beweisen" aus der Untersuchungshaft freigelassen. Ahmad Harun, der persönlich Janjaweed- Milizen rekrutiert, finanziert und bewaffnet haben soll, ist mittlerweile als Minister für Humanitäre Angelegenheiten für das Wohlergehen der über 2,5 Millionen Darfur-Flüchtlinge zuständig. Er fungiert als wichtige Kontaktperson für die UNAMID-Friedenstruppe und ist Mitglied eines Komitees, an das Opfer von Menschenrechtsverletzungen ihre Beschwerden richten sollen.

Gerechtigkeit für Darfur!
Die Gesellschaft für bedrohte Völker International sowie zahlreiche weitere Menschenrechtsorganisationen appellieren dringend an den UN- Sicherheitsrat, eine Resolution zu verabschieden, in der die sudanesische Regierung aufgefordert wird, mit dem Internationalen Strafgerichtshof voll und ganz zusammenarbeiten und Ahmad Harun sowie Ali Kushayb zu verhaften und an den IstGH auszuliefern. Die Kampagne hat sich diesbezüglich auch an die Europäische Union, die Afrikanische Union, die Arabische Liga und zahlreiche Einzelstaaten gewandt, darunter Deutschland.

Die GfbV International bedauert, dass die deutsche Bundesregierung nicht mehr Initiativen für ein Ende der Straflosigkeit in Darfur entwickelt. "Leider hat Deutschland seine Vorreiterrolle bei der Förderung des Internationalen Strafgerichtshofes verloren", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. Unter der vorangegangenen rot-grünen Bundesregierung habe Deutschland maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass trotz des anfänglichen Widerstands der USA der Internationale Strafgerichtshof damit betraut wurde, die Verantwortlichen für den Völkermord in Darfur zu bestrafen.

Weitere Informationen zur neuen Kampagne auf: www.justice4darfur.org.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080411de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080331de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080129de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070910ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070907de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070531de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070227de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070131de.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html

* www: www.justice4darfur.org | www.wantedforwarcrimes.org | [pdf] www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822 | www.africa-union.org | www.gurtong.org | web.amnesty.org/library/index/engafr541392004 | www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan | www.icc-cpi.int

Letzte Aktual.: 13.5.2008 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080425de.html | XHTML 1.0 / CSS / WAI AAA | WEBdesign: M. di Vieste; E-mail: info@gfbv.it.

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