In: Home > News > Vor 20 Jahren Massaker in Peking (3./4.6.1989)
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Bozen, Göttingen, 2. Juni 2009
Polizei in Tiananmen Platz in Peking.
Anlässlich des 20. Jahrestages des Massakers auf dem
Platz des Himmlischen Friedens in Peking hat die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) der chinesischen Regierung
vorgeworfen, Überlebende des Blutbades, ihre
Angehörigen sowie Kritiker noch immer zu verfolgen.
"Systematisch verweigern Chinas Machthaber den Angehörigen
der Opfer Gerechtigkeit", stellt die GfbV in einem am Dienstag
veröffentlichten 19-seitigen Report über das Massaker
fest. Zwar fordere Chinas Regierung von der Europäischen
Union eine Aufhebung des damals verhängten Waffenembargos.
Doch Peking verweigere jede Aufarbeitung der brutalen
Niederschlagung der friedlichen Proteste in der Nacht vom 3. auf
den 4. Juni 1989. So werde das Blutbad in der chinesischen
Öffentlichkeit weiter tabuisiert, die Verantwortlichen
für die Morde würden nicht bestraft und jede politische
Neubewertung der Protestbewegung abgelehnt.
Zwei Jahrzehnte nach der blutigen Niederschlagung der Proteste
würden chinesische Dissidenten vor dem Jahrestag noch immer
unter Hausarrest gestellt, wird in dem Report kritisiert.
Menschenrechtler, die zu Gedenkfeiern aufgerufen hätten,
seien in den vergangenen Wochen verhört und
eingeschüchtert worden. Auch die "Vereinigung der
Tiananmen-Mütter", in der sich zahlreiche Angehörige
der Opfer des Massakers zusammengeschlossen haben, sei massiv
bedrängt worden. Mehrere Personen, die im März/April
2009 öffentlich ihr Bedauern über das Blutbad
äußerten, seien verhaftet oder von Polizisten
zusammengeschlagen worden.
So sei der 40 Jahre alte Zhang Shijun am 20. März 2009
festgenommen worden, nachdem er in einem Interview mit der
Nachrichtenagentur Associated Press öffentlich bedauert
hatte, als Soldat an dem Massaker beteiligt gewesen zu sein. Der
stellvertretende Vorsitzende des "Unabhängigen Chinesischen
Schriftstellerverbandes PEN", Jiang Qisheng, sei am 31. März
2009 von Polizisten bedroht und verhört worden. Der
ehemalige Tiananmen- Gefangene war 1999 nochmals zu einer
Haftstrafe verurteilt worden, weil er zum öffentlichen
Gedenken an die Opfer des Massakers aufgerufen hatte. Bei seinem
Verhör Ende März beschlagnahmten Polizisten mehrere
Computer, Bücher und Manuskripte.
Der emeritierte Professor Sun Wenguang der
Shandong-Universität sei im April 2009 von
Sicherheitsbeamten zusammengeschlagen worden, als er ihre
Warnungen ignorierte und öffentlich des 2005 verstorbenen
Reformpolitikers Zhao Ziyang gedachte. Zhao Ziyang wollte die
brutale Niederschlagung der Studentenproteste 1989 verhindern.
Der 75 Jahre alte ehemalige Professor wurde unmittelbar vor
seinem öffentlichen Gedenken am Mahnmal der Helden in den
Shandong-Bergen von fünf Sicherheitsbeamten angegriffen und
eine zwei Meter hohe Böschung hinuntergeworfen. Bei dem
Überfall wurden ihm drei Rippen gebrochen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090512de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090127de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080822de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080325de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/cinawi-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Tian'anmen-Massaker
| www.hrichina.org |
www.falunhr.org