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Bozen, Göttingen, 27. Januar 2009
GfbV Menschenrechtsaktion. Foto: GfbV.
Aus Protest gegen die Blockierung ihrer Internetseite durch
chinesische Zensoren hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) dem chinesischen Premierminister Wen Jiabao zu
seinem Deutschlandbesuch als Gastgeschenk einen
funktionsuntüchtigen Laptop übersandt. "So vergeblich,
wie man auf diesem Laptop Informationen über die Lage in
China sucht, so unmöglich ist es, von chinesischen Computern
Zugriff auf die GfbV-Internetseite zu bekommen", sagte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen.
Seit Monaten sei die Homepage der Menschenrechtsorganisation in
China gesperrt, weil sie über schwere
Menschenrechtsverletzungen an Tibetern, Uiguren, Mongolen,
Falun-Gong-Anhängern und Unterstützern der
Demokratiebewegung informiere.
"Rund 298 Millionen Internetnutzer in China werden von ihrer
eigenen Regierung für "zu unreif" erklärt, um sich im
Internet eine eigene Meinung zu bilden", erklärte Delius. In
keinem Land der Welt würden so viele Menschen
willkürlich am Zugang zum weltweiten Netz gehindert. "Es ist
ein Armutszeugnis für die politische Führung der
kommenden Weltmacht China, zwar Astronauten in den Weltraum zu
entsenden und führend im Ausbau der
Hochtechnologie-Industrie zu sein, doch systematisch jede freie
Information im Internet zu unterdrücken."
Mit immer absurderen Methoden solle in diesem Jahr des
60-jährigen Bestehens der Volksrepublik offenbar die
Dominanz der Partei im Internet sichergestellt werden,
kritisierte Delius. Neben dem Einsatz von 30.000
Internet-Polizisten, der strikten Überwachung und Abstrafung
von Internet- Cafes sowie der Blockierung von regimekritischen
Websites würden nun auch speziell ausgebildete
Internet-Kommentatoren eingesetzt, die mit bezahlten
"Jubelmeldungen" das Ansehen der Kommunistischen Partei und ihrer
Regierungsführung fördern sollen. China sei nicht nur
Exportweltmeister, sondern auch weltweit führend in seiner
Desinformationspolitik.
Zur Überwachung des Internet nutze China neueste
Technologien und modernste Software. Statt nur mit Filtersystemen
nach unerwünschten Schlüsselwörtern - wie Tibet,
Dalai Lama, Uiguren, Falun Gong - zu suchen, werde nun Software
eingesetzt, die bereits früh anzeige, wenn Diskussionen im
Netz überdurchschnittlich hohe Resonanz fänden. So
werde versucht, diese Diskussionen bereits im Ansatz zu
beeinflussen und zu kontrollieren. Noch im Januar 2009 hatte
China erneut seine Internetzensur verschärft. Dutzende
Internetseiten chinesischer Bürgerrechtsorganisationen,
tibetischer und uigurischer Unterstützergruppen seien in der
Volksrepublik gesperrt. Besonders massiv würden die
chinesischen Zensurbehörden gegen die Meditationsbewegung
Falun Gong vorgehen, deren große Präsenz im Internet
von Chinas Machthabern gefürchtet werde.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090120de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090112de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090105de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080822de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080515bde.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080513de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080429de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080407de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071126de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070823de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070514de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.hrichina.org